Bei Schlafstörungen, Angst, Liebeskummer oder Trauer wirkt die richtige Musik wie Balsam auf der Seele. Aktuelle klinische Studien belegen jetzt aber auch ihre verblüffende Wirkung in der Schmerztherapie. Musik kann bei chronischen Schmerzen aber auch vor Operationen wirksam eingesetzt werden. Forscher beschäftigen sich mit diesem Gebiet weltweit. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de informiert über die Schmerztherapie mit Musik.
Federführend bei diesen Forschungen ist Günther Bernatzky, Biologe an der Universität Salzburg und Leiter des Salzburger Schmerzinstituts. Mittlerweile ist nachgewiesen, dass Musik nicht nur das subjektive emotionale Erleben, sondern auch eine große Bandbreite körperlicher Messgrößen beeinflusst. Unter anderem Muskelaktivität, Atmung, Herzfrequenz, Blutdruck, Hauttemperatur und Hautwiderstand reagieren ebenso auf Musik wie die Ausschüttung wichtiger Botenstoffe, beispielsweise Dopamin oder ß-Endorphin. Sehr rhythmische Musik steigert die Dopaminausschüttung im Gehirn und verbessert damit die Bewegungskoordination insbesondere von Parkinson-Patienten. Drei bis sieben Minuten Trommeln wiederum löst nicht nur Spannungen, sondern aktiviert auch die Endorphinausschüttung im Mittelhirn. Damit heilt es zwar keine organischen Schäden, hat aber denselben Effekt wie eine Schmerztablette ohne Nebenwirkungen.
Schmerzlinderung durch Musik ist gut erforscht
Überhaupt ist Schmerz eines jener Anwendungsgebiete, in dem die therapeutische Wirkung sorgsam ausgewählter Musik besonders eindrucksvoll und auch wissenschaftlich gut belegt ist. Aber was genau macht Musik im OP so erfolgreich? Das Geheimnis steckt, so vermuten die Experten, im richtigen Groove. Fast alle Vorgänge im Organismus unterliegen einem bestimmten Rhythmus. Biorhythmen steuern Puls- und Atemfrequenz, Herzschlag, Hirnströme sowie den Hormonzyklus. Körperfunktionen lassen sich auch von außen am nachhaltigsten durch rhythmische Klänge beeinflussen. Somit steigert Musik die Schmerztoleranz, wirkt beruhigend, angstlösend und senkt die Muskelspannung gerade vor Operationen.
Musik als Schmerztablette
Sie regt an, geht in die Beine, fördert die Konzentration, macht melancholisch oder muntert auf, oder sie lenkt ab, zum Beispiel auch von Schmerzen. Naturklänge, softe Sounds und harmonische Melodien lassen die Gedanken am leichtesten fliegen. Die im Blut messbare Konzentration an Stresshormonen sinkt. Es treten nachweislich weniger Komplikationen nach der Operation auf. In vielen Fällen verkürzt sich sogar der Krankenhausaufenthalt. Noch können Töne schmerz- und entzündungshemmende Medikamente nicht ersetzen. Mit sorgfältig ausgesuchter Musik lassen sich Schmerzen aber besser aushalten, und das ist ein messbarer Erfolg.
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