Von allen Demenzformen ist Alzheimer die bekannteste und wird daher oft mit Demenz gleichgesetzt. Mit rund 60 Prozent ist die Alzheimer-Krankheit die häufigste Ursache für Demenz. In Deutschland gibt es etwa eine Million Alzheimer-Kranke. In Anbetracht weltweit steigender Patientenzahlen arbeitet die Forschung mit Hochdruck an Lösungen. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de berichtet.
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt erklärte schon, dass eine umfassende und menschenwürdige Versorgung von Demenzkranken „eine der größten gesundheitlichen Herausforderungen“ sei. Darum hat der Bund mit der Pflegereform zum 1. Juli dieses Jahres auch die Bedingungen für die Pflege demenziell erkrankter Menschen verbessert und mehr Geld zur verfügung gestellt. Bereits seit 2007 gibt es das „Leuchtturmprojekt Demenz“, mit dem Projekte gefördert werden, die in der Pflege eine Vorbildfunktion haben.
Experten rechnen mit mehr Alzheimerpatienten
Die Gefahr, an Alzheimer zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter an. In unserer medizinisch weit fortgeschrittenen Zeit, in der die Menschen immer älter werden, erwarten Gesundheitsexperten deutlich zunehmende Patientenzahlen.
Bei Alzheimer verändert sich das Gehirn sichtbar. Mit bildgebenden Verfahren kann nachgewiesen werden, wie die Krankheit das Gehirn „auffrisst“ und die Zwischenräume immer größer werden. Zwar kann man heute die chemischen Abläufe erklären, in denen die Krankheit verläuft, aber nicht, warum es zur Krankheit kommt. Genmutationen scheinen eine entscheidende Rolle zu spielen, es wurde aber noch nicht herausgefunden, ob und wie man diese verhindern oder wenigstens aufhalten kann.
Alzheimer ist nahezu unaufhaltsam, aber früh erkennbar
Schon etwa acht Jahre vor dem eigentlichen Ausbruch von Alzheimer lassen sich Symptome festsstellen, die auf die Krankheit hinweisen können. Am Leichtesten zu erkennen sind hier Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis und damit in Verbindung stehende Probleme, neue Information aufzufassen. Manchmal kann es schon in diesem Stadium zu leichten Beeinträchtigungen beim Sprachverständnis und der Verfolgung von persönlichen Zielen kommen. Oft treten auch Befindlichkeitsstörungen wie Depression und Teilnahmslosigkeit auf. Diese Symptome sollten allerdings gründlich untersucht werden, damit es nicht zu Fehldiagnosen kommt. Hierbei sind die Angehörigen dem Arzt eine wichtige Hilfe, denn sie können Veränderungen in Wesen und Verhalten am besten erkennen und beschreiben.
Alzheimer bleibt unheilbar
Obwohl die Pharmahersteller weltweit an einem Wirkstoff forschen, mit dem Alzheimer deutlich aufgehalten oder gar gestoppt werden könnte, sind die bis dato vorhandenen Medikamente dazu noch nicht in der Lage. 38 Präparate befinden sich momentan in der Patiententestphase, einige davon in der Abschlussphase, die der Zulassung vorausgeht. Die Wissenschaft geht hier verschiedene Wege. Einige Präparate wirken den Alzheimer-typischen Veränderungen der Nervenzellen entgegen, andere den Ablagerungen im Gehirn. Die in der Entwicklung befindlichen Impfstoffe sollen hauptsächlich die körpereigene Abwehr gezielt mobilisieren, damit das Immunsystem selbst gegen die Ablagerungen vorgeht. Vorerst jedoch bleibt den Patienten nur die Hoffnung.
Die imedo-Gesundheitscommunity bietet Verwandten von Alzheimerpatienten sowie Interessierten mit der Gruppe zum Thema Alzheimer die Möglichkeit, Erfahrungen auszutauschen. Zudem finden Sie Informationen zur Krankheit auch mit Hilfe des imedo-Medizinlexikons.
Die imedo-Gesundheitsnews informieren umfassend über Alzheimer. Lesen Sie auch: Alzheimer: verblassende Erinnerung und Bildung zögert Alzheimer-Ausbruch hinaus.