Natürlich wissen wir heute längst, dass man(n) vom Masturbieren weder taub noch blind wird, auch, dass Männer nicht nur eine bestimmte Anzahl an Samenzellen haben, ist hinreichend bewiesen und auch bekannt. Nun aber fanden australische Forscher heraus, dass Masturbation nicht nur nicht schädlich ist, sondern unter Umständen sogar das Prostatakrebsrisiko senken kann. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de berichtet.
Was wurde den Jungs in ihrer Jugend nicht alles erzählt: Onanieren macht taub, Onanieren macht blind, Onanieren macht zeugungsunfähig - Natürlich ist das alles Quatsch. Masturbation ist nicht nur zum „Druckabbau“ da, sondern hat entgegen allen Unkenrufen offensichtlich auch positive Effekte. Wie ein australisches Forscherteam in einer Studie herausfand, kann Masturbieren vor Prostatakrebs schützen. Der Grund hierfür liegt in der Zusammensetzung des männlichen Ejakulats. Die Prostata produziert einen großen Teil der Samenflüssigkeit, die viel Kalium, Zink, Fruchtzucker und Zitronensäure enthält. In der Prostataflüssigkeit sammeln sich aber auch krebserregende (karzinogene) Stoffe wie 3-Methylcholanthren, das auch in Zigarettenrauch zu finden ist. Zumindest konnte dieser spezielle Stoff bei Hunden nachgewiesen werden. Wer nun regelmäßig masturbiert, muss immer neue Samenflüssigkeit produzieren und sorgt so für einen ständigen Abbau der Schadstoffe in der Prostata. „Je öfter die Leitungen durchgespült werden, umso weniger bleibt darin hängen, was die Zellen schädigt“, sagt Graham Giles, der Leiter der Studie am Cancer Council Victoria in Melbourne. Außerdem könnten so die Prostatazellen zum Ausreifen angeregt werden und sie für Karzinogene weniger anfällig machen. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse im amerikanischen Magazin „New Scientist“.
Selbstbefriedigung könnte Entstehung von Prostatakrebs vermeiden
In früheren Studien war immer die sexuelle Aktivität des Mannes in Bezug auf den Geschlechtsverkehr untersucht worden. Man ging davon aus, dass ein reges Sexualleben das Prostatakrebsrisiko bis zu 40 Prozent anheben kann. Es ist auch nicht auszuschließen, dass jemand, der viel Sex hat, sich mit Viren ansteckt, die auch karzinogen wirken können. „Männer können ihre Prostata aber für viele Dinge benutzen, die weder eine Frau noch einen anderen Mann einbeziehen“, sagt Giles. In ihrer Studie befragten er und seine Kollegen sowohl rund 1260 gesunde Männer im Alter von 20 bis 50 Jahren als auch rund 1080 an Prostatakrebs bereits erkrankte Männer bezüglich ihrer Sexualpraktiken. Im Vergleich der Daten zeigte sich, dass Männer, die im Alter zwischen 20 und 30 etwa fünfmal die Woche ejakulieren, ein um ein Drittel gesenktes Risiko haben, den unter Männern am weitesten verbreiteten Krebs zu bekommen.
Es könne schon sein, dass einige Befragte ihre Angaben nicht wahrheitsgemäß gemacht hätten, allerdings würden seiner Meinung nach Fragen zur Masturbation nicht zu ähnlichen „Macho-Übertreibungen“ führen wie etwa Fragen nach der Anzahl der Sexualpartner, erläutert Giles.
Krebsvorbeugung durch Masturbation als Spekulation
Loren Lipworth vom International Epidemiology Institute in Rockyville in Maryland in den USA gibt ausdrücklich zu bedenken, dass sowohl die Vermutung, Masturbation könne Krebs vorbeugen als auch die, dass Stillen einen ähnlichen Effekt des „Ausspülens“ karzinogener Stoffe bei Frauen gegen Brustkrebs haben könne, „total spekulativ“ seien. Sollten sich die Ergebnisse allerdings bestätigen, könnten zukünftige Gesundheitstipps vom Arzt sich nicht mehr nur auf Diät und Maßhalten beschränken, sagt Anthony Smith, Direktor des Australian Research Centre in Sex, Health and Society an der La Trobe University in Melbourne. Dann wäre es seiner Meinung nach „absolut angemessen, dass Männer zur Masturbation ermuntert werden.“
Eine vergrößerte Prostata bewirkt schwachen Harnfluss. In den imedo-Gesundheitsnews erfahren Sie mehr zu diesem Thema.
Über die Bestrahlung bei Prostatakrebs informieren die imedo-Gesundheitsnews.
Männern mit Prostatakrebs ermöglicht die imedo-Gesundheitscommunity durch die Gruppe „Prostatakrebs“ den Austausch.