Dank Fortschritten in der Strahlentherapie können Mediziner Patienten mit Prostatakrebs immer häufiger eine Operation ersparen. Das Prostatakarzinom ist in Deutschland die häufigste Krebserkrankung beim Mann. Noch vor wenigen Jahren galt es als einzige erfolgversprechende Ersttherapie, die Vorsteherdrüse zu entfernen. Heute steht zunehmend die Strahlentherapie als Alternative zur Verfügung. Aktuelle Ergebnisse zeigen, dass Experten Patienten in Frühstadien mit guten Prognosefaktoren mittlerweile bei bis zu 90
Prozent den Tumor mit einer hochdosierten Strahlentherapie dauerhaft kontrollieren können, wie die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften in Düsseldorf mitteilt. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de berichtet.
Für den verstärkten Einsatz der Strahlentherapie sprechen nicht nur die guten Erfolgsaussichten, sondern auch die geringere Rate an Komplikationen und Nebenwirkungen. Impotenz und Inkontinenz - häufige Folgen einer Operation - bleiben so vielen Patienten erspart. Mit Hilfe hochpräziser Aufnahmen unmittelbar vor der Bestrahlung lässt sich das Bestrahlungsfeld den Angaben zufolge viel genauer darstellen und eingrenzen als noch vor wenigen Jahren. Die Strahlen erreichten ausschließlich ihr Ziel - den Tumor. Umliegendes Gewebe bleibe weitgehend verschont. Somit steige mit der Strahlendosis nicht auch das Risiko, gesundes Gewebe zu schädigen.
Operation bei Prostatakrebs nicht immer notwendig
Eine Dosissteigerung indes vergrößere die Chancen auf einen Therapieerfolg deutlich - das hätten zahlreiche Studien belegt, heißt es weiter. Die Forscher fordern angesichts der Fortschritte ein „Umdenken“ in der Prostatatherapie: „Heutzutage muss nicht mehr jeder Mann mit einem Prostatakarzinom operiert werden“, betont Professor Volker Budach, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie.
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