Portiokappe, Diaphragma und Vaginalring - für viele junge Mädchen sind das Fremdwörter. Seit 18 Jahren arbeitet die Ärztin Gisela Gröschl für Pro Familia in Berlin. Tagein, tagaus bekommt sie die Probleme der jungen Mädchen mit und versucht zu helfen, wo Ärzte bei der Aufklärung Lücken hinterlassen. Viele Mädchen sind schlecht aufgeklärt, wenn es um alternative Verhütungsmethoden zur Pille geht. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de informiert über Empfängnisverhütung.
Vielen Frauenärzten mangelt es an Zeit. Aber genau die brauchen junge Patientinnen, wenn es um die anfängliche Frage der Verhütung geht. Die Mädchen, die zu „Pro Familia“ kommen, um sich Rat in Sachen Verhütung zu holen, werden immer jünger, stellt Gisela Gröschl fest. Sie ist selbst Ärztin und arbeitet seit 18 Jahren bei „Pro Familia“ in Berlin.
Mädchen suchen nach Verhütungsalternativen
Junge Menschen haben im Beratungszentrum die Möglichkeit, verschiedene Verhütungsmethoden anzuschauen und anzufassen. Am häufigsten verlangen Mädchen Informationen über die Pille, aber „übermäßig häufig wird nach einer Alternative verlangt“, sagt Gisela Gröschl gegenüber imedo. Manche Mädchen wollen die Pille nicht, weil sie regelmäßig eingenommen werden müsse und weil sie durch die Hormone „die körpereigenen Vorgänge verdeckt“, erklärt die Ärztin. Nicht alle wollen oder vertragen das.
Zeitmangel führt zu Mangel an Aufklärung
„Frauenärzte haben wenig Zeit für die Beratung“, sagt Gröschl. Es kann eben ein bisschen dauern, bis das passende Verhütungsmittel gefunden ist. Die Aufklärung sei aber wichtig. „Die Mädchen heutzutage sind aufgeklärt“, sagt Gröschl. Besser als noch vor einigen Jahren. Dennoch wüssten viele Mädchen nicht ausreichend über die Alternativen zur Anti-Baby-Pille Bescheid.
Sowohl die Hormonspirale als auch die Kupferspirale werden meist erst bei Frauen eingesetzt, die bereits ein Kind geboren haben. Nach Meinung Gröschls sollte die „Pille danach“ in Deutschland lediglich apothekenpflichtig sein, nicht rezeptpflichtig. In anderen Ländern sei das bereits der Fall. Für betroffene Frauen wäre es so einfacher, die Pille zu bekommen. Krankenhäuser und Notfallpraxen seien am Wochenende oftmals überfüllt. Junge Frauen würden weggeschickt und bekämen die Pille zu spät. Das könnte durch eine wegfallende Rezeptpflicht vermieden werden, sagt Gröschl.
Die imedo-Gesundheitsnews informieren über die Pille danach und Mittel und Wege zur Empfängnisverhütung.
Den Austausch ermöglicht die imedo-Gesundheitscommunity Interessierten durch die Gruppe „Pille und andere Verhütungsmittel“.