Zur Empfängnisverhütung stehen heutzutage viele Mittel bereit: hormonelle, nicht-hormonelle, aufwändige und weniger aufwändiger, sichere und unsichere. Der Verhütungsdschungel bietet immer wieder neues zu entdecken. Es wird fleißig weiter geforscht. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de bietet einen Überblick über die gängigsten Verhütungsmethoden.
Die Pille
Der Klassiker unter den hormonellen Verhütungsmethoden ist nach wie vor die Anti-Baby-Pille. Die Hormone der Pille hemmen die Eizellenreifung und somit auch den Eisprung. Der gesamte Zyklus besteht daher aus unfruchtbaren Tagen. Außerdem verändert sich der Schleim im Gebärmutterhalskanal. Die Spermien können nicht in die Gebärmutter eindringen. Die dritte Wirkung der Pille ist, dass die Gebärmutterschleimhaut nur ungenügend aufgebaut wird. Ein befruchtetes Ei kann sich nicht in ihr einnisten.
Der große Vorteil der Pille liegt in ihrer Zuverlässigkeit. Ab dem ersten Tag der Einnahme bieten sie einen nahezu 100 prozentigen Schutz vor einer Schwangerschaft. Die Regelblutung ist etwas schwächer und das Hautbild bei vielen Frauen und Mädchen verbessert sich.
Die Pille kann aber auch einige Nachteile mit sich ziehen. Gewichtszunahmen, sexuelle Lustlosigkeit und Spannungsgefühle in den Brüsten sind die am häufigsten genannten Nebenwirkungen. Einige Frauen stören sich an der täglichen Einnahme. Raucherinnen sollten ganz auf die Pille verzichten oder nur auf ganz bestimmte Präparate zurück greifen. Bei ihnen besteht ein erhöhtes Thrombose-Risiko.
Die Minipille enthält im Gegensatz zur Kombinationspille nur das Hormon Gestagen. Sie bietet nicht den dreifachen Schutz wie die Pille, hat dafür aber weniger Nebenwirkungen. Sie kann Zwischenblutungen verursachen und zu Unregelmäßigkeiten im Zyklus führen.
Das Hormonimplantat
Das Hormonimplantat ist ein kleines Stäbchen, das unter die Haut an der Innenseite des Oberarms eingepflanzt wird. Über dieses Stäbchen werden über einen Zeitraum von drei Jahren kleine Mengen an Gestagen abgegeben.
Das Implantat bietet insofern einen guten Schutz, dass Frauen nicht weiter an Verhütung denken müssen. Mehr als zehn Prozent der Anwenderinnen klagen jedoch über starke Nebenwirkungen.
Die Dreimonatsspritze
Die Dreimontasspritze enthält, wie auch das Hormonimplantat, Gestagen. Sie muss alle drei Monate erneuert werden und verhindert den Eisprung. Die Sicherheit ist zwar hoch, aber empfohlen wird die Spritze nur Frauen, die andere Methoden nicht vertragen oder Pillenpräparate nicht einnehmen können. Viele Frauen vertragen die Spitze aufgrund der hohen Menge an Hormonen nicht.
Wenn die Dreimonatsspritze abgesetzt wird, kann es bis zu einem Jahr dauern, bis sich der Zyklus wieder normalisiert. Frauen, die sich nicht so lange festlegen wollen, sollten die Dreimonatsspritze nicht verwenden.
Der Vaginalring
Der Vaginalring wirkt ähnlich wie die Pille. Er besteht aus einer Kombination aus Östrogen und Gestagen und wird zwischen den ersten und dem fünften Tag der Regel von der Frau selbst eingesetzt. Die Wirkstoffe gelangen über die Vaginalwände in die Blutbahn. Außerdem verändert der Vaginalring, wie die Pille auch, die Schleimkonsistenz im Gebärmutterhals. Der Ring wird nach drei Wochen von der Frau selbst auch wieder entfernt.
Das Verhütungspflaster
Wie die Pille und der Vaginalring enhält das Verhütungspflaster eine Östrogen/Gestagen-Kombination. Am ersten Tag der Menstruation wird das Verhütungspflaster aufgeklebt. Die Hautstelle ist nahezu frei wählbar: Außenseite der Oberarme, an Po und Bauch und den gesamten Oberkörper außer Brustbereich. Es wird wöchtlich gewechselt. Ab dem 22. Zyklustag wird das Pflaster für eine Woche ausgesetzt. In dieser Zeit sollte es zur Regelblutung kommen.
Das Pflaster bietet wie auch die anderen hormonellen Verhütungsmittel einen zuverlässigen Schutz vor einer Schwangerschaft. Es ist bequem zu tragen und dadurch, dass die Hormone direkt über die Haut in die Blutbahn abgegeben werden, ist die Belastung für die Leber relativ gering. Unter Verwendung des Verhütungspflasters kann es zu unregelmäßigen Blutungen, Brustbeschwerden und Übelkeit kommen.
Kupfer- und Hormonspirale
Die Kupferspirale besteht aus Kunststoff. Der Schaft ist mit feinem Kupferdraht umwickelt, die Größe variiert zwischen 2,5 und 3,5 Zentimetern. Die Hormonspirale setzt das Hormon Levonorgestrel frei. Sie bewirkt, dass der Zervixschleim im Gebärmutterhals dicker und der Weg für die Spermien dadurch erschwert wird. Beide Spiralen müssen vom Facharzt eingesetzt werden. Ebenso sollte der Sitz der Spiralen regelmäßig überprüft werden.
Beide Spiralen bieten eine sorglose Verhütungsmethode. Da sie bis zu fünf Jahre in der Gebärmutter bleiben können, müssen sich Frauen während dieser Zeit keine weiteren Gedanken über die Verhütung machen. Die Hormonspirale kann sogar die Regelblutung veringern, während die Kupferspirale eher das Gegenteil bewirkt. Die Kupferspirale zieht ein erhöhtes Infektionsrisiko mit sich. Bei einem häufigen Wechsel der Geschlechtspartner ist sie nicht geeignet. Die Spirale sollte aufgrund des komplizierten Einsetzens in die Gebärmutter vorrangig bei Frauen verwendet werden, die bereits ein Kind geboren haben.
Das Kondom
Nach der Pille liegt die Nutzung eines Kondoms auf Platz zwei der Verhütungsmethoden. Es ist das einzige Verhütungsmittel, das sowohl vor einer Schwangerschaft als auch vor Infektionskrankheiten schützt. Die Anwendung bedarf am Anfang bei bisschen Übung, ist dann aber relativ einfach zu bewältigen. Wenn das Kondom richtig angewandt wird, bietet es einen hohen Verhütungsschutz. Bei falscher Handhabung kann der Schutz aber auch schnell schwinden. Kondompackungen sollten nicht mit Nagelscheren geöffnet werden, zudem sollte es vorsichtig aufgerollt werden und auch nicht mit ölhaltigen oder fettigen Substanzen in Kontakt gebracht werden. Kondome sind weder abwaschbar noch wiederverwendbar.
Das Diaphragma
Das Diaphragma ist eine kleine Gummikappe aus Latex oder Silikon. Es wird in neun verschiedenen Größen angeboten und muss individuell in Familienplanungszentren oder Arztpraxen angepasst werden. Das Diaphragma sollte in Kombination mit einem Gel oder einer Creme ein bis zwei Stunden vor dem Geschlechtsverkehr vor den Muttermund gesetzt werden. Es verhindert das Zusammentreffen von Ei- und Samenzelle. Gel oder Creme töten zusätzlich die Spermien ab.
Wie auch das Kondom bietet das Diaphragma einen ausreichenden Schutz wenn es richtig angewandt wird. Nach dem Geschlechtsverkehr sollte es frühestens nach acht Stunden spätestens nach 24 Stunden wieder entfernt werden.
Natürliche Verhütungsmethoden: Messung der Aufwachtemperatur und Schleimbeobachtung
Frauen können mit Hilfe der Temperatur und durch Beobachtung des Schleims, der im Gebärmutterhals gebildet wird, ihre fruchtbaren und unfruchtbaren Tage bestimmen. Beide Methoden in Kombination bilden einen recht sicheren Schutz. Die Temperatur muss regelmäßig nach dem Aufwachen aber vor dem Aufstehen gemessen werden. Wichtig ist, dass die Frau vorher mindestens auch eine Stunde geschlafen hat. Die Messung erfolgt im Mund, der Vagina oder im After. Sie sollte aber innerhalb eines Zyklus immer an der gleichen Stelle vorgenommen werden. Die Temperatur der ersten Zyklushälfte ist geringer als in der zweiten Hälfte.
Beobachtet wird auch der Zervixschleim, der im Gebärmutterhals gebildet wird. Dieser verändert sich im Laufe des Zyklus in Konsistenz und Farbe. Beide Methoden werden zunächst unabhängig voneinander aufgezeichnet. Anhand dieser Aufzeichnungen können nun die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage ermittelt werden.
Die imedo-Gesundheitsnews informieren zudem über die Pille danach und ungewöhnliche Verhütungsmittel.