Eine neue Kampagne soll Jugendliche über die Gefahren des Alkoholkonsums aufklären. Unter dem Slogan „Don't drink too much - Stay Gold“ machen Polizei und Regierung auf die Folgen übermäßigen Alkoholkonsums aufmerksam. Prominente Gesichter sollen dabei helfen. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de berichtet über das neue Projekt.
„Don’t drink too much – Stay Gold“ heißt der Slogan der neuen Kampagne gegen exzessiven Alkoholkonsum und Gewalt, die von Jörg Schönbohm, dem Vorsitzenden der Innenministerkonferenz und Innenminister des Landes Brandenburg, der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Sabine Bätzing MdB, und dem Vorsitzenden der „Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes“, dem Landespolizeipräsidenten von Baden-Württemberg, Erwin Hetger, gestartet wurde.
Maßnahme gegen Alkoholkonsum als Trend
„Übermäßiger Alkoholkonsum junger Menschen liegt leider im Trend und die Folgen, wie Gesundheitsschädigungen und Gewaltstraftaten, sind gravierend. Die Innenminister-Konferenz hat sich deshalb auf ihrer Herbsttagung im Vorjahr für eine jugendgemäße Öffentlichkeitskampagne ausgesprochen, die zur nachhaltigen Bekämpfung des Alkoholmissbrauchs beiträgt“, erinnerte Innenminister Schönbohm.
Ziel der Anti-Aklohol-Kampagne
„Die von uns gemeinsam startende Kampagne soll Jugendliche, Eltern sowie Erziehungsverantwortliche, aber auch Gewerbebetreibende für den Jugendschutz sensibilisieren und über die schädlichen Folgen des Alkoholkonsums aufklären“, formulierte der IMK-Vorsitzende die Zielstellung. Der Alkoholmissbrauch müsse eingedämmt werden. „Generell gilt für unter 16-Jährige und junge Fahrer – kein Alkohol! Alle anderen müssen sich bewusst sein, dass übermäßiger Alkoholgenuss nur Schattenseiten hat. Wenn sich die Menschen in solchen Situationen nur lächerlich machen, ist das eigentlich kein Problem der Polizei. Viel zu oft aber gipfelt übermäßiger Alkoholkonsum in Gewalt“, sagte Landespolizeipräsident Erwin Hetger.
Sabine Bätzing übernimmt die Schirmherrschaft der Anit-Alkohol-Kampagne
Alkohol stellt auch eine erhebliche gesundheitliche Gefährdung für Heranwachsende dar. Deshalb hat die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing, die Schirmherrschaft der Kampagne übernommen. „Die Kampagne der Polizei kommt zum richtigen Zeitpunkt. Der Trend zum exzessiven Trinken bei Jugendlichen ist weiterhin ungebrochen. Jeder Fünfte Jugendliche betrinkt sich mindestens einmal im Monat mit mindestens fünf oder mehr Gläsern Alkohol. Häufig folgen diesem Rauschtrinken Gewalttaten. Daher unterstütze ich die Kampagne der Polizei gegen das Rauschtrinken gerne durch meine Schirmherrschaft. Weitere Unterstützung durch die Gesellschaft und Vereine ist notwendig und durch das flexible Konzept der Kampagne auch möglich.“
Alle drei plädierten deshalb für einen maßvollen Umgang mit Alkohol – entsprechend dem Motto „Don’t drink too much – Stay Gold“ fordert die Kampagne junge Menschen auf, nicht zu viel zu trinken und sich so selbst treu zu bleiben. Ihre Zielgruppe sind 17- bis 19-Jährige.
Exzessiver Alkoholmissbrauch und seine Folgen
Immer mehr Kinder und Jugendliche werden in Deutschland aufgrund Alkoholmissbrauchs stationär im Krankenhaus behandelt. Waren es im Jahr 2000 noch 9500 Betroffene im Alter von zehn bis 19 Jahren, die mit der Diagnose einer akuten Alkoholvergiftung eingeliefert wurden, so verdoppelte sich die Zahl bis ins Jahr 2006 auf 19.500 Fälle.
„Alkohol ist der Gewaltkatalysator und deshalb ein gravierendes Problem in unserer Gesellschaft“, sagte Hetger. „Wenn die Gewalt sich dann gegen einschreitende Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte richtet, ist das mehr als beunruhigend.“ Der Polizeilichen Kriminalstatistik, kurz PKS, zufolge wurde im Jahr 2007 nahezu jede dritte Gewalttat unter Alkoholeinfluss begangen. Zudem standen bei mehr als 60 Prozent der Widerstandsdelikte die Tatverdächtigen unter Alkoholeinfluss.
Die imedo-Gesundheitsnews liefern weitere Informationen zum Thema: Deutsche Jugendliche trinken Alkohol, rauchen aber nicht, Kampftrinken unter Jugendlichen – Staat greift ein