Rund 400 Millionen Euro könnten deutsche Krankenhäuser durch eine modernere Verwaltung einsparen. Das geht aus einer aktuellen Studie der Softwareentwicklungsfirma SAP hervor. Während sich viele Krankenhäuser gegen die Neuerungen sperren, spricht sich ein Großteil der Bevölkerung für elektronische Gesundheitsakten aus. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de informiert über Vorteile elektronischer Gesundheitskarten.
In deutschen Krankenhäusern gibt es offenbar massive Einsparpotenziale. Nur werden diese nicht genutzt, weil die Verwaltungen Neuerungen ablehnen. Wie die „Berliner Zeitung“ berichtete, hat die Firma SAP eine Studie zur Wirtschaftlichkeit des deutschen Gesundheitssystemes durchgeführt. Die Ergebnisse waren erstaunlich: bis zu 400 Millionen Euro ließen sich jährlich einsparen, wenn die Patientenakten elektronisch verwaltet würden. Damit rückte die Studie ausdrücklich die Vorteile einer elektronischen Gesundheitskarte in den Fokus. Der Krankenhausberater Christoph Lofert erklärt der „Berliner Zeitung“ bezüglich des Verzichtes vieler Krankenhäuser auf aktuelle Informationstechnologien: „Wir arbeiten in den Strukturen von gestern, mit den Organisationssystemen von vorgestern. Und damit wollen wir eine Medizin von morgen und übermorgen machen.“
Vernetzung der Ärzte durch die elektronische Gesundheitskarte kann Kosten senken
Wie die Studie aufzeigt, könnte eine Vernetzung der niedergelassenen Ärzte und Krankenhäuser beispielsweise einer Stadt oder Region die Kosten senken und Behandlungen sehr viel effizienter machen. Würden alle Informationen über einen Patienten in seiner elektronischen Gesundheitsakte gespeichert, wären viele teure Mehrfachuntersuchungen unnötig und Lücken in der Patientengeschichte ließen sich schließen. Manche deutsche Krankenhäuser arbeiten bereits auf der Basis solcher Netzwerke miteinander. Von einer breiten Nutzung kann allerdings bisher keine Rede sein. Datenschutzbedenken und technische Probleme verhinderten bisher die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte in Deutschland.
70 Prozent der Versicherten wollen die elektronische Gesundheitskarte
Wie die Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der Krankenkassen informiert, wünschen sich laut einer Forsa-Umfrage 70 Prozent der gesetzlich Versicherten die elektronische Gesundheitskarte. Mehr als 2000 Personen wurden zu ihrem Informationsstand und nach ihrer Einstellung zur elektronischen Gesundheitskarte befragt. Besonders die Generation zwischen 16 und 29 Jahren steht der Einführung positiv gegenüber. Die Mehrheit der Befragten könne sich auch vorstellen, die in Zukunft möglichen freiwilligen Angaben wie etwa Notfalldaten, Arzneimitteldokumentationen und medizinische Daten zu speichern. Besonders große Akzeptanz finden hier die Notfalldaten über Allergien, Arzneimittel-Unverträglichkeiten, chronische Erkrankungen sowie wichtige operative Eingriffe wie beispielsweise Implantate, die 73 Prozent ganz sicher freigeben würden. Ebenso viele Befragte sind jedoch trotzdem besorgt, dass die Daten auch von Unbefugten eingesehen werden könnten. Würde garantiert werden können, dass dies nicht geschehen kann, würden mehr als 70 Prozent der gesetzlich Versicherten ihre Daten speichern lassen.
Ob die elektronische Gesundheitskarte Fluch oder Segen ist, erfahren Sie in den imedo-Gesundheitsnews.
Die imedo-Gesundheitsnews informieren über einen Online-Test der elektronischen Gesundheitskarte.
Die imedo-Gesundheitscommunity ermöglicht Interessierten durch die Gruppe „Gesundheitskarte“ den Austausch.