Der Sommer und das warme Wetter locken: Ob bei einer schönen Wanderung im Gebirge oder bei einem kühlen Bad am Strand – wenn die Sonne scheint, lacht das Herz. Aber aufgepasst, sonst hat die Freiluftsaison ein schmerzhaftes Nachspiel. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de hat bei Alexander Götz, Regionalleiter Gesundheitsmanagement der Schwenninger BKK nachgefragt, was beim Sonnenbaden zu beachten ist.
imedo: Auf jeder Verpackung für Sonnenschutzmittel wird der Lichtschutzfaktor erwähnt. Was genau ist darunter zu verstehen?
Götz: Der Lichtschutzfaktor gibt die Wirksamkeit des Sonnenschutzes an, das soll die Vergleichbarkeit verschiedener Produkte untereinander erleichtern. Je höher die Zahl, desto besser der Schutz, allerdings bezieht sich die Angabe in der Regel nur auf den Schutz gegen UV-B-Strahlung. Das sind die Strahlen, die einen Sonnenbrand auslösen können. Untersuchungen haben allerdings ergeben, dass auch UV-A-Strahlen die Haut schädigen, jedoch können die Angaben der Hersteller zum Schutz gegen UV-A-Strahlung nicht miteinander verglichen werden, weil ein einheitliches Messverfahren dafür bisher noch nicht existiert.
imedo: Wie kann ich meinen Hauttyp bestimmen? Und welcher Lichtschutzfaktor ist dann für mich geeignet?
Götz: Der passende Lichtschutzfaktor hängt vor allem vom Hauttyp ab und davon, ob man schon vorgebräunt ist. Der Hauttyp variiert je nach Person: Wer eine empfindliche, eher helle Haut hat, sollte immer auf einen hohen Lichtschutzfaktor zurückgreifen, also mindestens auf Lichtschutzfaktor 50. Eine wichtige Rolle bei der Wahl des richtigen Faktors spielen auch die Stärke der Sonneneinstrahlung und die Art der Aktivitäten in der Sonne. Bei sportlicher Anstrengung führt das Schwitzen zu einer geringeren Wirkung des Sonnenschutzmittels, ebenso beim Baden. Im Zweifelsfall lieber einen höheren Faktor wählen, öfter eincremen und früher aus der Sonne gehen. Apotheken stehen bei der Wahl des richtigen Sonnenschutzfaktors beratend zur Seite.
imedo: Mit der Wahl des richtigen Faktors ist ja schon Einiges für einen wirksamen Sonnenschutz getan. Doch was ist eigentlich der Unterschied zwischen Sonnencreme und Sonnenblocker?
Götz: Der Begriff „Sonnenblocker“ oder „Sunblocker“ ist irreführend, weil Sonnenschutzmittel keinen hundertprozentigen Schutz gegen die Strahlung bieten können und diese somit auch nicht „blocken“. Verbraucher sollten beim Kauf eines Produktes statt auf die Bezeichnung lieber auf den angegebenen Lichtschutzfaktor achten. Erneutes Eincremen verlängert den Schutz nicht, es erhält ihn lediglich.
imedo: Gibt es einen Unterschied zwischen Sonnenöl und Sonnencreme?
Götz: Sonnencreme, -öl, -milch und Sonnenlotion unterscheiden sich vor allem in der Konsistenz. Je dickflüssiger, desto schlechter lässt sich der Sonnenschutz einreiben. Was zählt, ist letzten Endes aber der Schutz.
Imedo: Wenn es doch passiert ist: Was kann ich nach einem Sonnenbrand am besten tun?
Götz: Lindernd sind kühlende Umschläge und Feuchtigkeitsgels, empfehlenswert ist es immer, viel zu trinken. Generell hängt die Behandlung eines Sonnenbrandes vom Schweregrad der Verbrennung ab. Bei stärkeren Schmerzen helfen Medikamente – bei starken Verbrennungen mit Blasenbildung und Kopfschmerzen, Fieber, Schüttelfrost oder sogar Kreislaufkollaps ist der Gang zum Arzt unerlässlich.
imedo: Was ist beim Sonnenschutz kleiner Kinder zu beachten?
Götz: Säuglinge haben in der Sonne nichts zu suchen. Kleinkinder besitzen eine viel empfindlichere Haut und müssen deshalb sorgfältig vor zu viel Sonne geschützt werden. Ungefähr bis zum fünfzehnten Lebensjahr funktioniert das körpereigene Immunsystem noch nicht richtig, bei Hautschäden durch Sonnenbrand können die beschädigten Zellen deshalb noch nicht durch das eigene Immunsystem repariert werden.
Im ersten Lebensjahr ist Schatten angesagt, Sonnenschutzmittel sollten in diesem Alter aufgrund der empfindlichen Babyhaut nicht verwendet werden. Geeignete Kleidung, die vor den Strahlen schützt und das Vermeiden der prallen Sonne sind bereits ein guter Schutz gegen Sonnenbrand. Für Kinder sind spezielle Kinder-Sonnenschutzmittel zu empfehlen, die die Haut nicht zu sehr austrocknen. Übertriebene Vorsicht ist allerdings auch falsch, denn Kinder sollten sich viel im Freien bewegen, das hält fit und gesund.
imedo: Geeignete Kleidung zum Schutz gegen Sonnenbrand. Auf was sollten Verbraucher hier achten?
Götz: Zuverlässigen Schutz vor schädlichen UV-Strahlen bieten Kleidungsstücke mit zertifiziertem Sonnenschutz nach UV-Standard 801. Vor allem für Kleinkinder sind solche Textilien sehr zu empfehlen. Ergänzend dazu sollten natürlich Sonnencremes mit dem passenden Lichtschutzfaktor verwendet werden.
In den imedo-Gesundheitsnews erfahren Sie, wie Sie dem Hauttyp entsprechend Sonnenbrand vorbeugen.
Wenn der Sonnenbrand doch passiert ist, finden Sie Hilfe in der Gesundheitscommunity von imedo.de.
Informationen zu Sonnenschutz für Kinder finden Sie hier.