Sanitäre Anlagen finden sich hierzulande an jeder Straßenecke. Das ist Luxus, wenn man die aktuelle Studie der Unicef und Weltgesundheitsorganisation, kurz WHO, betrachtet. Über eine Milliarde Menschen müssen ihre Notdurft im Freien verrichten. Vor allem Kleinkinder leiden unter den fatalen hygienischen Zuständen. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de berichtet.
Das Jahr 2008 ist das „Internationale Jahr der sanitären Grundversorgung“. Nach einem halben Jahr wurde es Zeit, die ersten Ergebnisse des Reports über die Entwicklung des Trinkwasserzugangs und der sanitären Anlagen vorzustellen. Die Studie von Unicef und WHO spricht für sich. Noch immer haben 2,5 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sanitären Einrichtungen.
Milleniumsziel: mehr sanitäre Anlagen bis 2015
Besonders das Leben von Kleinkindern ist durch die katastrophale Versorgung gefährdet. „Wir brauchen dramatische Verbesserungen“, sagte die Unicef-Direktorin Ann M. Veneman. „Wenn die Entwicklung so weitergeht, werden wir das Milleniumsziel zur sanitären Grundversorgung nicht erreichen“, fügte sie hinzu. Die internationale Gemeinschaft hat sich das Ziel gesetzt, die sanitäre Versorgung bis 2015 für mindestens die Hälfte aller Menschen sicherzustellen, denen sie bisher fehlt.
Mehr als eine Milliarde Menschen verfügen über keine angemessenen Sanitäranlagen
Die Fortschritte im Bereich Sanitäranlagen und Trinkwasser basieren auf einem Leiterkonzept. Damit werden die verschiedenen Ebenen der Versorgung mit Wasser und sanitären Einrichtungen analysiert: von der Verrichtung der Notdurft im Freien über einfache Grubenlatrinen bis hin zur Toilettenbenutzung.
Seit 1990 ist der Anteil der Menschen, denen selbst einfache Latrinen nicht zur Verfügung stehen, von 31 Prozent auf 23 Prozent (2006) gesunken. Gleichzeitig bedeutet das aber auch, dass 1,2 Milliarden Menschen gezwungen sind, ihre Notdurft im Freien zu verrichten - oft in öffentlich zugänglichen und einsehbaren Plätzen.
Für die Gesundheit der Menschen ist das eine gefährliche Bedrohung. Durchfallerkrankungen durch Fäkalien sind die häufigste Todesursache von Kleinkindern weltweit.
Bessere Versorgung mit Trinkwasser
Erfreulichere Nachrichten gibt es über die Versorgung mit Trinkwasser. Aktuell haben der Studie zufolge 87 Prozent der Weltbevölkerung Zugang zu sauberem Trinkwasser. Sollte dieser Trend andauern, könnten es bis 2015 schon 90 Prozent sein - 1,6 Milliarden mehr als noch 1990. Aber ausruhen darf man sich auf diesem Erfolg nicht. 884 Millionen Menschen haben immer noch kein sauberes Trinkwasser. Am schlimmsten betroffen sind die Menschen im südlichen Afrika. 328 Millionen müssen hier ohne sauberes Wasser auskommen.
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