Die Folgen schwerer Verbrennungen könnten sich künftig vermeiden lassen. Drei Jahre haben Forscher der Wilhelms-Universität Münster den Wirkstoff Chitosan getestet, der aus den Schalen von Krabben gewonnen wird. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de informiert: Chitosan beschleunigt die Wundheilung bei Verbrennungen und kann auch Diabetikern das Leben erleichtern.
Wie man aus den Schalen von Krabben einen wichtigen Wirkstoff gegen schwere Verbrennungen gewinnen kann, haben Wissenschaftler in einem dreijährigen Projekt näher erforscht. Die Panzerung der Krebstiere enthalte Chitin, aus dem der Stoff Chitosan hergestellt werden könne. Für dieses sogenannte Saccharid gibt es eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten, etwa als Pflanzenschutzmittel oder als Ausgangsstoff für Wundverbände, wie die Westfälische Wilhelms-Universität Münster mitteilt. Bisher funktioniere die Wundheilung mit Chitosan allerdings nicht in allen Fällen.
Aus Chitosan entsteht Insulin
Die Forscher untersuchten deshalb vor allem die Wechselwirkungen von Chitosan mit dem menschlichen Körper. So hätten etwa Säuglinge mit großflächigen, eigentlich tödlichen Verbrennungen unter Chitosanverbänden in mehreren Fällen nicht nur überlebt, sondern ihnen sei wieder eine vollständig neue und narbenfreie Haut gewachsen, berichtet Projektleiter Professor Bruno Moerschbacher. Darüber hinaus könnten aus Chitosan gewonnene Nanopartikel dazu genutzt werden, das für viele zuckerkranke Menschen lebenswichtige Insulin direkt über die Nasenschleimhaut zu verabreichen. Die bisher nötige Spritze könne dann wegfallen.
Designer-Chitosane könnten Mittel gegen Verbrennungen werden
Das Grundlagenwissen soll jetzt dazu genutzt werden, künftig gezielt „Designer-Chitosane“ mit bestimmten medizinischen Wirkungen zu produzieren. Auf Grundlage der Forschungsergebnisse könne eventuell ein zuverlässiges Mittel gegen Verbrennungen für den freien Verkauf in Apotheken entwickelt werden, hofft Moerschbacher.
Auch die Sonne kann gefährliche Hautverbrennungen hervorrufen. Wie Sie sich vor Sonnenbrand schützen, erfahren Sie mit Hilfe der imedo-Gesundheitsnews.