Eine medizinische Sensation ist einem europäischen Ärzteteam Ende des Jahres 2008 in Barcelona gelungen. Zum ersten Mal überhaupt ist es den Medizinern gelungen, eine komplette aus Gewebe gewonnene Luftröhre zu transplantieren. Mit Hilfe von Stammzellen aus dem Knochenmark der Patientin hatten sie eine Luftröhre hergestellt und sie der Frau eingesetzt. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de berichtet.
Ärzten ist es geglückt, eine Luftröhren-Transplantation durchzuführen. Das Team an der Universitätsklinik in Barcelona hat es dadurch geschafft, das Leben der 30-jährigen Claudia Lorena Castillo Sánchez zu retten. Im Fachmagazin „The Lancet“ veröffentlichten die Ärzte nun ihren Bericht zur Operation und dem Krankheitsverlauf. Jahrelang war die junge Mutter von einem Arzt zum nächsten gegangen - vergeblich. Ihre schwere Atemwegserkrankung konnte nicht geheilt werden.
Nach Angaben des „Spiegel“ konnte erst in der Universitätsklinik Barcelona die Ursache für ihre Beschwerden gefunden werden: die linke Hauptbronchie, die von der Gabelung der Luftröhre zum linken Lungenflügel führt, war infolge einer Tuberkulose kollabiert.
Stammzellen aus Knochenmark besiedeln die Luftröhre
Da die Alternative nur in der Entfernung des gesamten linken Lungenflügels lag, entschieden sich die Ärzte zur Transplantation. In einem Krankenhaus im italienischen Padua entfernten Ärzte einem Spender, der an Hirnblutung gestorben war, alle Zellen seiner Luftröhre. Das Gerüst wurde dann mit Stammzellen aus dem Knochenmark der Patientin ausgestattet. Dadurch konnte die Bronchie repariert werden. Der Körper der Frau wies, da es sich um ihre eigenen Stammzellen handelte, keinerlei Abwehrreaktion auf.
Claudia Lorena Castillo Sánchez kann heute ein weitgehend normales Leben führen und ist nicht mehr auf Medikamente angewiesen. In der Online-Vorabveröffentlichung von „The Lancet“ sprechen die Ärzte von einem „medizinischen Meilenstein“, mit dem auch anderen Patienten mit Atemwegserkrankung geholfen werden kann.
Die imedo-Gesundheitsnews informieren auch über die Lungenerkrankung Asthma und darüber, dass schlechte Atmung zu Leistungsverlust führen kann.