Die Zeitumstellung von der Winterzeit auf die Sommerzeit erhöht das Risiko eines Herzinfarktes. Zu diesem Ergebnis kommen schwedische Forscher, die die Herzinfarkt-Fälle jeweils nach der Zeitumstellung von Winterzeit auf Sommerzeit und umgekehrt untersucht haben. Doch nicht nur diese Zeitumstellung bereitet dem Herzen Probleme. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de berichtet.
In der Woche nach der Umstellung auf die Sommerzeit im Frühjahr steigt die Zahl der Herzinfarkte. Nach der Umstellung auf die Winterzeit im Oktober kommt es dagegen zu einem Rückgang. Dies ergab eine Untersuchung schwedischer Forscher im „New England Journal of Medicine“. Im Frühjahr müssen die Menschen nach der Umstellung auf die Sommerzeit eine Stunde früher aufstehen. Da die wenigsten deshalb früher ins Bett gehen, fehlt ihnen eine Stunde Schlaf, was dem Herzen nicht bekommt. Schon am Sonntag steigt die Zahl der Herzinfarkte um 4,7 Prozent, am Montag sind es sechs Prozent mehr als in den Wochen davor und danach, und am Dienstag beträgt der Unterschied sogar zehn Prozent, wie Imre Janszky vom Karolinska Institut in Stockholm anhand des schwedischen Herzinfarktregisters zeigen kann.
Montagsblues auch beim Herzen
Ab dem Mittwoch normalisiert sich die Inzidenzrate langsam wieder, aber auch am Samstag, sieben Tage nach der Zeitumstellung, wurden noch 3,2 Prozent mehr Herzinfarkte registriert.
Im Oktober, nach der Umstellung auf die Winterzeit, ist die Entwicklung entgegengesetzt. Am Sonntag wirkt sich die Zeitumstellung noch nicht aus. Viele dürften dann wohl ihrem Biorhythmus folgend etwas früher aufstehen. Am Montag aber, wenn die Arbeitswoche wieder den Zeittakt vorgibt, setzt ein Erholungseffekt ein. Die Zahl der Herzinfarkte ist dann um fünf Prozent niedriger als in den Wochen zuvor und danach. Doch schon am Dienstag flacht der Effekt ab und bis zum Wochenende hat sich die Inzidenzrate „normalisiert“.
Schlafmangel begünstigt Herzinfarkte
Eine Stunde mehr oder weniger Schlaf hat offenbar größere Auswirkungen auf die Herzgesundheit als bisher vermutet, und die Tatsache, dass die durchschnittliche Schlafdauer der Menschen in den westlichen Gesellschaften von 9 auf 7,5 Stunden zurückgegangen ist, lässt deshalb befürchten, dass chronischer Schlafmangel einen beträchtlichen Anteil an der Herzinfarktinzidenz hat.
Montags am meisten Herzinfarkte
Die Zahlen von Janszky zeigen außerdem, dass die Zahl der Herzinfarkte, auch in Wochen ohne Zeitumstellung, am Sonntag am Niedrigsten und am Montag am Höchsten ist. Der Anstieg vom Sonntag auf den Montag beträgt nicht weniger als 20 Prozent. Bisher führten Experten dies auf den mentalen Stress und die vermehrte körperliche Aktivität am Wochenanfang zurück Nach Ansicht von Janszky dürfte aber auch der Schlafmangel am Montagmorgen eine Rolle spielen.
Warum unser Herz Stress hat, erklären die imedo-Gesundheitsnews ebenfalls.