Die Blätter fallen, die Temperaturen auch und schon geht es wieder los: Erkältungszeit in Deutschland. Der Markt bietet viele Mittel an und sie alle versprechen schnelle Hilfe. Die einen wollen durch die Kombination mehrerer Wirkstoffen alle Symptome auf einmal heilen, die anderen setzen auf Natur. Daneben existieren zahlreiche alte Hausmittel. Doch was hilft wirklich? Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de hat es herausgefunden und präsentiert die Ergebnisse.
Statistisch gesehen ist ein Erkältungsinfekt im Jahr bei einem Erwachsenen normal, bei Kindern sind es sogar bis zu zehn. Die Symptome sind meist die gleichen: Kopfschmerzen, die Nase läuft, Husten und allgemeines Unwohlsein. Der Volksmund sagt: „Unbehandelt dauert eine Erkältung sieben Tage, mit Medikamenten eine Woche.“ Sind Medikamente also völlig sinnlos? Nein, natürlich nicht, sagt Gerd Glaeske, Professor für Arzneimittelversorgungsforschung an der Universität Bremen. Er hat Erkältungsmittel auf ihre Wirksamkeit getestet. Und rät vor allem davon ab, alles mit einem Mittel kurieren zu wollen. Kombinationspräparate seien nicht empfehlenswert, sagte er in der Sendung „Johannes B. Kerner“. Für die meisten Erkältungssymptome gebe es außerdem wirksame Hausmittel. Daher sind nicht immer zwingend Medikamente notwendig.
Halsschmerzen weggurgeln
Bei leichten Halsschmerzen empfiehlt der Experte drei- bis viermal täglich zu gurgeln. Zum Beispiel mit einer Salzwasserlösung, bestehend aus einem Teelöffel Salz in einem Glas Wasser, oder mit verdünnter Wasserstoffperoxidlösung, bestehend aus einem Esslöffel dreiprozentiger Lösung in einem Glas Wasser. Halstabletten hält Glaeske nicht für sinnvoll, weil sie die Viren, die eine Halsentzündung auslösen, nicht ausreichend bekämpfen können. Außerdem enthalten sie oft Lokalantibiotika, gegen die man schnell resistent werden kann. Hademar Bankhofer, Gesundheitsexperte und Medizinjournalist, rät zudem zu Halswickeln gegen Halsschmerzen. Durch die Wärme würden sich die Gefäße öffnen und lockern und der Schmerz lasse nach.
Husten mit Inhalieren behandeln
Das beste Mittel gegen Husten ist Inhalieren, beispielsweise mit Eukalyptusöl. Die Schleimhäute schwellen ab und beruhigen sich. Auch bei festsitzendem Husten hilft Inhalieren. Der Schleim löst sich so besser von den Bronchien und lässt sich leichter abhusten.
Hustenlöser mit Ambroxol
Bei sehr festsitzendem Schleim könne man auch zu Hustenlösern greifen, sagt Gaeske. Der Wirkstoff Ambroxol sei hier am besten untersucht. Empfehlenswert seien Retard-Kapseln, die das Medikament über einen längeren Zeitraum verteilt abgeben. Die letzte Kapsel sollten Patienten um die Mittagszeit nehmen, da die Retard-Kapseln etwa zwölf Stunden lang wirken und es ansonsten passieren könne, dass der Hustenreiz die ganze Nacht andauere.
Hustenstiller sind bei trockenem Husten für die Nacht hilfreich. Die in ihrer Wirkungsweise am besten untersuchten Stoffe sind Clobitunol und Dextrometrophan. Beide sind auch für Kinder gut geeignet.
Prinzipiell gilt: Sollte trotz Inhalation und Hustenlösern nach zwei oder drei Tagen noch immer keine Besserung eintreten, sollten Patienten einen Arzt aufsuchen.
Lesen Sie im zweiten Teil, was wirklich gegen Schnupfen, Fieber und Kopfschmerzen hilft.
Wie Sie mit Einläufen und ätherischen Ölen die Grippe bekämpfen können, erfahren Sie ebenfalls mit Hilfe der imedo-Gesundheitsnews.