Lange Zeit galt Kaffee als Verursacher vieler Probleme wie Herzleiden und Austrocknung. Nach und nach relativiert sich die schlechte Meinung und Koffein werden immer mehr positive Effekte zugeschrieben. Es soll gegen Haarausfall wirken und Cellulite bekämpfen. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de hat eine weitere gute Nachricht für Kaffeeliebhaber: Auch bei chronischen Leberkrankheiten soll Koffein helfen.
Die regelmäßige Tasse Kaffee tut chronisch Leberkranken besonders gut. Das Koffein sorge dafür, dass der Umbau gesunder Leberzellen in funktionsloses Bindegewebe langsamer vonstattengehe, berichten Wissenschaftler der Technischen Hochschule Aachen. „Mit zwei Tassen Kaffee täglich, lässt sich der Krankheitsverlauf zumindest verzögern“, erläutert Olav Gressner vom Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie am Aachener Uniklinikum.
Positive Wirkung von Kaffee bei chronischen Lebererkrankungen
Empirische Studien hatten bereits in den vergangenen Jahren eine positive Wirkung von Kaffee bei chronischen Lebererkrankungen, sogenannten Fibrosen, gezeigt. Bei dieser Krankheit vermehrt sich das Bindegewebe im Organ, das Gewebe verhärtet sich, bis schließlich die Leber ihre Arbeit nicht mehr leisten kann. Ausgelöst werden Leberfibrosen unter anderem durch überhöhten Alkoholgenuss sowie Hepatitis B und C.
Keine komplette Heilung durch Kaffee, aber Medikation denkbar
Trinken die Patienten regelmäßig Kaffee, verlangsamt sich der Verlauf der Krankheit. Bisher waren die molekularbiologischen Ursachen jedoch unklar. Dem Team um Gressner gelang es nun, nachzuweisen, dass das Koffein den Anteil des Botenstoffs „Cyclo-AMP“ in den Leberzellen erhöht. Dieser hemmt wiederum den Bindegewebs-Wachstumsfaktor CTGF, der den Umbau gesunder in funktionsuntüchtige Zellen verantwortet.
Die Wissenschaftler entnahmen dazu nach Angaben der Universität, Zellen aus der Leber gesunder Ratten und stimulierten sie mit Koffein. Die Folge war eine deutlich reduzierte CTGF-Produktion. Heilen könne man eine Fibrose durch bloßes Kaffeetrinken allerdings nicht, erklärt Gressner. Langfristig sei aber eine Behandlung mit höher dosierten, koffeinhaltigen Medikamenten vorstellbar.
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