Streiten will gelernt sein. Jeder von uns hat schon einmal Probleme in der Beziehung angesprochen und war mit dem Endergebnis nicht zufrieden. Rückblickend muss man oft zugeben, zu emotional, beleidigend oder abblockend gewesen zu sein. Doch wie kann man eine heiße Diskussion zu einem befriedigenden Ziel führen? Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de verrät, wie die Auseinandersetzung richtig verläuft.
Kommunikation ist wichtig - in jeder Beziehung
Der Kommunikationswissenschaftler Friedemann Schulz von Thun hat ein Buch zum Thema „Miteinander reden“ geschrieben, in dem er die vier verschiedenen Formen der Kommunikation schildert. Wenn ich als Mensch etwas nach außen trage, bin ich auf vierfache Weise wirksam. Schulz von Thun beschreibt ein Kommunikationsquadrat, das vier verschiedene Gesprächsverhalten beleuchtet.
Vier Arten der Informationsübermittlung und Aufnahme
Die Sachinformation, welche einen Sachverhalt als Information weitergibt. Die Selbstkundgabe, die das eröffnet, was einem auf dem Herzen liegt. Der Beziehungshinweis, der durchblicken lässt, wie man zum eigenen Partner steht und was man von ihm hält und zu allerletzt die Art des Appells. Der Appell ist richtungweisend für das was man von dem anderen möchte. Alles was man jemandem mitteilt wird in diesen Kommunikationsformen übermittelt. Es liegt am Sender und am Empfänger wie etwas nach außen gegeben wird und ankommt.
Auf Grund dessen ist sprechen nicht einfach nur sprechen – hier geht es um das Senden. Auch wenn man sich für eine Richtung entscheidet zum Beispiel die Sachinformationsübermittlung, heißt es nicht, dass der Partner das Gesendete ebenso empfängt. Diesbezüglich ist es in einer Beziheung wichtig, immer wieder zu überprüfen, wie der andere das verstanden hat, was man selbst gesagt hat. Ebenso ist es essentiell nachzufragen, ob man selbst das was das Gegenüber einem mitgeteilt hat, ebenso verstanden hat. Hier ist es hilfreich, dem Partner zu schildern, wie es bei einem angekommen ist und nachzufragen, ob dies auch so gemeint war.
Auseinandersetzungen in der Beziehung sollten die Partner direkt ansprechen
Viele Paare möchten in ihrer Beziehung die totale Harmonie. Für sie ist es ein Zeichen für die richtige Richtung der Beziehung. Auch wenn das eine schöne Vorstellung ist, funktioniert sie in den seltensten Fällen. Probleme sind kein Resultat eigener Schwäche, Probleme resultieren ganz einfach aus dem Alltag. Werden diese Probleme geschluckt, führen sie zu einer Explosion – einem unkontrollierten, verbalen Ausbruch. Das angesammelte sprudelt einfach so raus, ohne Rücksicht auf Verluste. Dem sollte man entgegensteuern. Portionieren Sie ihre Mitteilungen an den Partner. Wer direkt das anspricht, was ihn gerade stört, wird sich auf die Sache konzentriert, damit auseinandersetzen können und den Partner nicht vollkommen vor den Kopf stoßen und überfordern.
Wichtig in der Beziehung: konstruktive Diskussionen
Konflikte zu diskutieren gehört zu jeder menschlichen Beziehung. Dies sollte sich jeder klarmachen. Es ist kein Zeichen für den Anfang vom Ende – doch man sollte darauf achten, fair, konstruktiv und respektvoll zu bleiben. Wenn jemand dazu neigt, in emotionalen Momenten nicht bei der Sache zu bleiben, sondern abzuschweifen, sollte er sich zuvor einen Plan für sich machen, über was er mit seinem Partner sprechen möchten. Die Konzentration auf eine Sache ist wichtig und das Abblocken ist hingegen falsch denn Abwehr und Distanz wirken kühl und verletzend auf den Partner.
Zuhören muss man lernen
Das Zuhören will gelernt sein. Partner sollten stets darauf bedacht sein, ihren Gegenüber aussprechen zu lassen, auch wenn es schwer fällt. Ob eine Diskussion zu einer Lösung führt, hängt nicht selten vom richtigen Zeitpunkt ab. Eine Grundsatzdiskussion am Ende des Tages, nach einem anstrengenden Arbeitstag, wird wenig bringen. Diese Zeit sollte in einer Beziehung eher zur eigenen Regeneration genutzt werden. Es bietet sich an, Probleme hingegen anzusprechen, wenn man ausgeruht sind. Wichtig ist es, sich bei der Problemerläuterung kurz zu fassen, kein Mensch kann einen Monolog über emotionale Probleme konzentriert aufnehmen. Ständiges Kritisieren ist zudem fehl am Platz. Es empfiehlt sich schon im Vornherein zu überlegen, wie eine Lösung aussehen könnte.
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