Oft wird Demenz mit der Alzheimer-Krankheit verwechselt. Diese ist aber nur eine Form der Demenz und bei weitem nicht die einzige. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de hat sich intensiver mit dem Thema beschäftigt.
Mit dem Begriff „Demenz“ werden Erkrankungsbilder zusammengefasst, die mit dem Verlust der geistigen Funktionen einhergehen. Dazu zählen unter anderem Denken, Erinnern, die Orientierung und die Fähigkeit zur Verknüpfung von Denkinhalten. Durch den Verlust dieser Funktionen fällt es den Betroffenen zusehends schwerer, alltägliche Aktivitäten selbstständig durchzuführen. Zu den Demenzerkrankungen werden die Alzheimer-Demenz, die Vaskuläre Demenz, Morbus Pick, die Frontotemporale Demenz und weitere Demenzformen gerechnet.
Demenz: Wenn der Geist den Körper verlässt
Das Wort „Demenz“ kommt von der lateinischen Bezeichnung dementia, was soviel heißt, wie „ohne Geist“. Demenzbetroffenen kommen nicht nur kognitive Fähigkeiten abhanden, sondern auch emotionale und soziale Fähigkeiten. Sie wirken oft ungerecht, unbeherrscht oder gemein, dann wieder teilnahmslos und traurig. An schlechten Tagen erinnern sie sich nicht an enge Familienangehörige, an guten Tagen an Kleinigkeiten aus dem Krieg. Der Verlust des Kurzzeitgedächtnisses und des Denkvermögens beeinflusst die Sprache und das Verhalten. Oft sind vertraute Tätigkeiten ein Halt. So wurden beispielsweise für den verstorbenen Ex-US-Präsidenten Ronald Reagan auf seinem Grundstück die eben von ihm zusammengefegten Blätter wieder verteilt, damit er von vorn beginnen konnte. In manchen auf Demenzerkrankungen spezialisierten Pflegeeinrichtungen bekommen die Patienten Aufgaben, die denen in ihrem ehemaligen Arbeitsalltag ähneln. Ein früherer Sachbearbeiter etwa ordnet dann den Tag über Papiere von rechts nach links. Was von außen grausam erscheinen mag, gibt den Patienten das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun.
Behandlung von Demenz
Einige Ursachen von Demenz sind heute geklärt, aber längst noch nicht alle. Einige Formen können besonders im Anfangsstadium recht gut behandelt und die Entwicklung verzögert werden. Ganz und gar aufhalten lässt sich Demenz aber nicht. Seit einigen Jahren gibt es Medikamente gegen Demenz, sogenannte Antidementiva, seit kurzem sogar in Pflasterform. Diese Antidementiva wirken bei einigen Patienten sehr gut, bei anderen gar nicht. In jedem Fall aber entfaltet sich eine optimale Wirkung am besten am Beginn einer Demenz.
Bei der Behandlung der vaskulären Demenz, auch gefäßbedingte Demenz genannt, wird zum einen mit Medikamenten gearbeitet, die auch in der Therapie gegen chronische Gefäßerkrankungen eingesetzt werden und zum anderen mit Antidementiva.
Naturheilkundliche Mittel wie Knoblauch oder Gingko sind umstritten in ihrer Wirkung. Beruhigungsmittel und Neuroleptika, unter anderem gegen Halluzinationen eingesetzt, wirken eher kontraproduktiv bei Demenz, weil sie die kognitiven Leistungen beeinflussen.
Das Gedächtnistraining als Behandlungsmethode ist ebenfalls umstritten, weil eine Konfrontation der Patienten mit ihren Defiziten zu einer Verschlechterung ihrer Gesamtsituation führen kann. Dennoch konnten Behandlungserfolge bei erlernten Prozessen wie dem Wiedererkennen von Gesichtern auf Fotos oder der Orientierung im Gelände nachgewiesen werden.
Alzheimer ist eine Form der Demenz. Die imedo-Gesundheitsnews informieren Sie.
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