Gesunde Ernährung macht nicht nur fit für den Alltag, sondern kann auch bei der Vorbeugung zahlreicher Krankheiten helfen. Eine besondere Rolle kommt dabei dem Vitamin Folsäure zu. Eine Unterversorgung mit Folsäure kann ernsthafte Folgen haben. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de rät zu einer ausgewogenen Ernährung mit genügend Folsäure. Diese kann sogar Hirninfarkten vorbeugen.
Ein Schlaganfall muss kein unumstößliches Schicksal sein. Denn durch die Ernährung kann Einfluss auf das Risiko genommen werden, Opfer eines Hirninfarktes zu werden. Hilfreich sei besonders die Aufnahme von Folsäure in genügenden Mengen, weiß Roland Bitsch, Experte für Humanernährung an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Er sieht viele Deutsche jedoch unterversorgt: „Die empfohlenen Referenzwerte der Deutschen Gesellschaft für Ernährung werden teilweise nur zu 50 Prozent erfüllt.“ Empfohlen sei die Aufnahme von mindestens 400 Mikrogramm am Tag.
Folsäure: das Allroundtalent
Folsäure, auch bekannt unter der Bezeichnung Vitamin B 9 oder B 11, ist an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt und deshalb wichtig für alle Zellteilungs- und Wachstumsprozesse. Ist zu wenig davon vorhanden, können diese Stoffwechselvorgänge nicht normal ablaufen. Krankheitssymptome wie Blutarmut, Verdauungsstörungen und Veränderungen an den Schleimhäuten können die Folge sein. Das ungeborene Kind benötigt Folsäure, damit sich das Neuralrohr richtig schließt. Geschieht das nicht, kann es zu schwerwiegenden Störungen in der Entwicklung von Gehirn, Rückenmark und Wirbelsäule kommen. Die in diesem Zusammenhang bekannteste Auswirkung ist der sogenannte „offene Rücken“, der bei etwa einem von 1000 Säuglingen vorkommt.
Folsäure schützt vor Schlaganfall
„Eine zu niedrige Versorgung mit Folsäure führt zu einem zu hohen Homocysteinspiegel“, erläutert Bitsch. Dieses Zwischenprodukt, das bei der Neubildung von Zellen entstehe, könne bei starker Anreicherung zu Herz-Kreislauferkrankungen führen, also auch zum Schlaganfall. Arterien verengten sich, Blutgefäßwände verhärteten. Zur Minderung des Risikos rät Bitsch zur bewussten Ernährung mit reichlich Obst und grünem Gemüse wie Spinat oder Broccoli, weiterhin Hülsenfrüchten, Weizenkeimen, Vollkorngetreideprodukten, Hefe, Eigelb sowie Zitrusfrüchten und -säften und Vollkornprodukten. Um die Versorgung mit Folsäure sicherzustellen, seien auch Innereien, allen voran Leber, geeignet.
Ältere und Schwangere haben erhöhten Folsäurebedarf
Ein zu hoher Homocysteinspiegel ist in jedem Alter ungünstig, es gibt jedoch spezielle Risikogruppen. Besonders Ältere und Hochbetagte seien gefährdet, „da die Verdauungstätigkeit nachlässt und damit die Aufnahme von Folsäure“, sagt Bitsch. Laut Deutschem Grünen Kreuz erleiden jährlich 200.000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall, zu 80 Prozent sei eine Durchblutungsstörung im Hirn die Ursache. Menschen mit ersten Anzeichen einer Herz-Kreislauferkrankung sei als Ernährungsergänzung hochdosierte Folsäure in Form von Tabletten oder Injektionen unter Aufsicht eines Arztes empfohlen.
Auch Schwangere haben laut dem Ernährungsfachmann einen erhöhten Folsäurebedarf: „Er liegt bei 600 Mikrogramm am Tag.“ Bei Schwangeren sei jedoch weniger ein erhöhtes Schlaganfallrisiko gegeben, als die Gefahr eines Neuralrohrdefektes beim Neugeborenen. Die erhöhte Missbildungsrate stehe in „einem unmittelbaren Zusammenhang zur Folsäureversorgung der schwangeren Frau“.
Grünblättrige Kohlarten sind reich an Folsäure. Die imedo-Gesundheitsnews informieren Sie mit Hilfe des Artikels zum Thema Kohl: Vom Arme-Leute-Essen zum Gourmet-Gericht.
Erfahrungen zum Thema Schlaganfall können Betroffene mit Hilfe der imedo-Gesundheitscommunity durch die Gruppe zum Thema Schlaganfall austauschen.