Schönheit ist schon lange keine reine Frauenangelegenheit mehr. Männer streben ebenso nach jugendlichem Aussehen und greifen dabei auch zu chirurgischen Mitteln. Im Allgemeinen haben Schönheitsoperationen aber an Reiz verloren, die Zahlen stagnieren. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de beschreibt einen anderen Trend, der Experten Sorgen bereitet.
Immer mehr Männer lassen ihre erschlafften Augenlider und Tränensäcke korrigieren. Die Zahl dieser Eingriffe hat sich nach Angaben der Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie Deutschland, kurz GÄCD, innerhalb eines Jahres fast verdoppelt - von 2435 im Jahr 2006 auf 4638 im Jahr 2007. Grund sei der „Wunsch der Männer nach jugendlichem und gesundem Aussehen“, teilte die Fachgesellschaft in Hamburg mit. Denn sinkende Augenlider, die oft mit Einschränkungen des Gesichtsfeldes verbunden seien, und ein „verschlafener Blick nehmen Männer nicht mehr als natürlichen Alterungsprozess hin“ - im Gegensatz zu Falten und grauen Haaren. Frauen ließen sich 2007 in 8800 Fällen an den Augenlidern behandeln, ein Jahr zuvor waren es 7044, das ergab eine Befragung unter 450 Mitgliedern.
Stagnation hinsichtlich Schönheitsoperationen
Insgesamt sehen die Ästhetischen Chirurgen in Deutschland aber keinen Trend zu mehr Schönheitsoperationen. „Wir beobachten eine Stagnation. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Eingriffzahlen bei Frauen und Männern nicht wesentlich verändert“, sagte GÄCD-Generalsekretär Matthias Gensior. Demnach führten die Mitglieder 2007 rund 130.000 Schönheitsoperationen aus und leisteten weitere 105.000 Faltenbehandlungen. An erster Stelle standen Lasereingriffe im Gesicht: knapp 34.000 Fälle bei Frauen und gut 18.000 bei Männern.
Schönheitsoperationen: Unseriös arbeitende Schönheitschirurgen
Die Statistik der GÄCD umfasst nach Gensiors Einschätzung rund die Hälfte aller Schönheitsoperationen in Deutschland. Die Gesellschaft nehme nur Fachärzte auf, die strenge Voraussetzungen erfüllen. Die Mitglieder kritisieren daher auch Trends zur Verharmlosung von Operationen und ästhetischen Maßnahmen. Dazu gehörten auch Zahnärzte, die Faltenunterspritzungen im Gesicht anbieten. „Wir befürchten einen massiven Imageschaden im gesamten Umfeld der sogenannten Schönheitschirurgie“, sagte der GÄCD-Präsident, Heinz Bull.
So sei es selbstverständlich, dass keine ästhetischen Operationen an Minderjährigen vorgenommen werden. Einzige Ausnahme seien Korrekturen der Ohrmuscheln. Bull wies aus der Politik kommende Zahlen zurück, nach denen sich jedes Jahr mehr als 100.000 Jugendliche operieren lassen. Solche Aussagen seien „ohne Sinn und Verstand“. Gleichwohl räumte Bull ein, dass es unseriös arbeitende Ärzte auf dem Gebiet der Schönheitschirurgie gebe. „Wir haben uns von einer ganzen Reihe von Mitgliedern getrennt.“ Das sei ein wichtiger Reinigungsprozess gewesen.
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