Immer mehr Menschen lassen sich ihre Sehschwächen operativ korrigieren, anstatt sich auf Brillen oder Kontaktlinsen allein zu verlassen. Die Aussichten sind verlockend: Innerhalb weniger Minuten werden zum Teil erstaunliche Ergebnisse erzielt, die den Patienten für einen sehr langen Zeitraum oder sogar für immer von Hilfsmitteln befreien. Doch wie immer ist nicht alles Gold, was glänzt. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de informiert Sie.
Wie die Frauenzeitschrift „Für Sie“ berichtete, lassen immer mehr Menschen ihre Sehschwäche durch teilweise ganz neue Operationsverfahren korrigieren. „Im Prinzip lässt sich jede Fehlsichtigkeit operieren inzwischen sogar die Alterssichtigkeit“, erklärt Chris Patrick Lohmann von der Augenklinik an der TU München. Die bislang am Häufigsten angewandte Behandlung ist die sogenannte Lasik-Methode, bei der die Hornhaut mittels Laser korrigiert wird. Lasik ist die Abkürzung für „Laser in situ Keratomileusis“. Der Eingriff dauert nicht länger als fünf bis zehn Minuten und kostet pro Auge rund 2000 Euro. Die Grenzen des Verfahrens liegen in der Dicke der Hornhaut: Kurzsichtigkeit kann bis zu acht, Weitsichtigkeit bis zu plus drei und Hornhautverkrümmung bis zu fünf Dioptrien korrigiert werden. Geringfügig Kurzsichtige mit einer geringen Dioptrienzahl sollten sich eine Operation gut überlegen, da mit Eintritt der Alterssichtigkeit eine Lesebrille notwendig würde. Ohne OP könnten sie dagegen später ohne Brille lesen.
In Augen eingebaute Gleitsichtbrillen
Auch Linsen-Implantate, die die natürliche Augenlinse ersetzen, sind heute möglich und gehören bei der Behandlung des grauen Star bereits zur Routine. Mittlerweile gibt es sogar multifokale Kunstlinsen mit mehreren Brennweiten. „Sie funktionieren wie eine Gleitsichtbrille, aber im Augeninneren“, sagt Lohmann. Die Implantation erfolgt ambulant in einem 20-minütigen Eingriff unter örtlicher Betäubung. Kosten pro Auge: etwa 2000 Euro. Allerdings ist die Sicht zwischen 60 und 120 cm bei dem Verfahren noch nicht optimal.
In Augen implantierte Kontaktlinsen
Mit ein Grund, warum der Experte die Implantation frühestens mit 60 Jahren empfiehlt, sofern Mediziner nicht vorher grauen Star diagnostizieren. Eine Alternative für stark kurzsichtige Menschen ist die implantierbare Kontaktlinse, die zusätzlich zur natürlichen Linse ins Auge gesetzt wird. Vorteil: Die Elastizität der Augenlinse bleibt erhalten, diese kann die Sehschärfe weiterhin selbst einstellen. Grundsätzlich sollte jeder, der sich für eine Augen-OP im In- oder Ausland entscheidet, vorher klären, ob eventuelle Nachkorrekturen im Preis inbegriffen sind. Außerdem warnt Experte Lohmann vor überzogenen Erwartungen an das Ergebnis des Eingriffs: „Es wird nie besser sein als die Sehkorrektur mit der besten Brille.“
Informationen für Lasik-Interessierte und ein Lasik-Forum zum Austausch mit anderen Interessierten und bereits Lasik-Erfahrenen bietet www.operationauge.de.
Die imedo-Gesundheitsnews informieren auch über Alterssichtigkeit und deren Korrekturmöglichkeiten und helfen mit Tipps für schwache Augen weiter.