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Morbus Crohn – wenn die Verdauung zur Qual wird

3. Februar 2016 Keine Kommentare
Morbus Crohn. In den Medien taucht dieser Begriff zuletzt immer häufiger auf. Doch wofür steht die Bezeichnung? Was bedeutet es, an Morbus Crohn zu leiden? Hinter dem geheimnisvoll anmutenden Namen steckt eine ernstzunehmende Erkrankung des Verdauungstraktes: Es handelt sich um chronische Entzündungen, die vom Mund bis zum After jeden Teil des Magen-Darm-Trakts befallen können. Besonders häufig treten sie im Bereich des Darms auf. Dabei verläuft Morbus Crohn in Schüben – und kann den Betroffenen das Leben zur Hölle machen. Immer wieder haben die Erkrankten ein paar Wochen oder vielleicht sogar ein paar Monate lang Ruhe. Sie können durchatmen und sich erholen, neue Kräfte sammeln. Dann meldet sich Morbus Crohn mit einem erneuten Schub zurück: Die Krankheit wird wieder aktiv. Für wie lange, lässt sich vorher nicht sagen. Mittlerweile durchleiden allein in Deutschland knapp 300.000 Menschen diese Tortur. Tendenz steigend. Zum ersten Mal bricht Morbus Crohn meist zwischen dem 15. und 35. Lebensjahr aus. Eine genetische Veranlagung spielt dabei ebenso eine Rolle, wie psychische Probleme und Umweltfaktoren. Was Morbus Crohn aber letzten Endes tatsächlich auslöst, ist nicht bekannt.

Morbus Crohn – Entzündungen vom Mund bis zum After

Anders als bei der verwandten Colitis ulcerosa befallen die Entzündungen bei Morbus Crohn nicht „nur“ die Schleimhaut, sondern alle Schichten der Darmwand. Für den Erkrankten macht sich das neben starker Erschöpfung auch in Form von heftigsten Bauchschmerzen und starken, oft mehrere Wochen andauernden Durchfällen bemerkbar. Dabei können alle Bereiche vom Mund bis zum After betroffen sein. Morbus Crohn breitet sich allerdings nicht gleichmäßig aus: Es gibt gesunde und kranke Abschnitte im Verdauungstrakt, die mit jedem Schub wechseln können. Besonders häufig richtet sich das Immunsystem des Erkrankten gegen den letzten Abschnitt des Dickdarms und den Beginn des Dünndarms. Ist das der Fall, konzentrieren sich die Schmerzen vor allem auf den rechten Unterbauch. Bei manchen Morbus Crohn-Patienten konnten die Ärzte auch Entzündungen außerhalb des Verdauungstrakts, im Bereich der Gelenke oder auf der Haut beobachten. Wenn der Körper ständig den eigenen Darm bekämpft, geht das auf Dauer nicht spurlos an den betroffenen Bereichen vorbei. Durch die häufigen Entzündungen können sich irgendwann unangenehme Geschwüre oder Fisteln bilden. Heilen die Entzündungen aus, bleiben möglicherweise Narben zurück, die das Darminnere verengen. Beides kann gefährlich werden und muss unter Umständen operativ entfernt werden. Alle Symptome von Morbus Crohn schränken den Alltag oft entscheidend ein, viele Aktivitäten sind kaum noch möglich. Zusätzlich müssen die Betroffenen mit erhöhtem Risiko für einen Darmverschluss oder der Entwicklung von Darmkrebs leben. Das alles nimmt auch die Psyche mit. Einige Patienten entwickeln deshalb neben ihrer Erkrankung auch noch Depressionen. Die Ausprägung der einzelnen Schübe kann das weiter verschlechtern, die Betroffenen geraten in einen Teufelskreis.

Was hilft bei Morbus Crohn?

Passende Medikamente können die Intensität und die Dauer eines Schubs deutlich verringern. Kortison schwächt dabei beispielsweise die Entzündung ab, Schmerzmittel und krampflösende Präparate tragen dazu bei, die Begleiterscheinungen von Morbus Crohn erträglicher zu machen. Um den hohen Flüssigkeitsverlusten und der Gewichtsabnahme möglichst wirksam entgegenzutreten, empfiehlt sich für die Betroffenen außerdem eine kalorien- und nährstoffreiche Ernährung sowie hoher Wasserkonsum. Mit etwas Übung lernen sie, welche Lebensmittel sich positiv auf ihren Zustand auswirken und welche sie besser meiden sollten. Was schadet und was nicht, ist meist allerdings von Person zu Person unterschiedlich. Die Mehrheit der an Morbus Crohn Erkrankten klagt jedoch nach dem Verzehr von ballaststoffreichen Mahlzeiten über verstärkte Beschwerden. Doch wie lässt sich die Erkrankung überhaupt feststellen? Erste Hinweise liefern die Beschwerden des Patienten – auch wenn sie meist nicht unbedingt eindeutig zuzuordnen sind. Beim Verdacht auf Morbus Crohn kann der Arzt außerdem eine Blutuntersuchung anordnen. Zweifelsfrei feststellen lässt sich die Erkrankung nur mittels einer Darmspiegelung. Dabei führt der Arzt eine schlauchartige Vorrichtung mit einer Kamera über den After in den Darm ein. So kann er den Zustand des Verdauungstrakts genau in Augenschein nehmen und gegebenenfalls kleine Proben entnehmen. Schwierig ist zu diesem Zeitpunkt die Abgrenzung zur ähnlichen Krankheit Colitis ulcerosa (CU). Auch bei CU kommt es zu chronischen Entzündungen im Verdauungstrakt. Anders als bei Morbus Crohn breiten sich die Entzündungen hier allerdings gleichmäßig vom After in Richtung Magen aus. Spätestens am Übergang zum Dünndarm ist Schluss. Heilen lassen sich beide Erkrankungen bisher noch nicht. Jenni Graf
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