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Die Methusalem-Strategie – Gesund mit 100, weil ein bisschen weise – Teil 7

31. August 2012 Keine Kommentare

Grundsätzliches zur Ernährung

Besitzen Sie ein neues Auto? Würden Sie beim nächsten Tanken als Sprit irgendein Öl in den Tank füllen? Sicherlich nicht. Sie haben vom Hersteller die Information bekommen, was Ihr Auto benötigt, um nicht stehen zu bleiben und Ihnen möglichst lange erhalten zu bleiben. Wen fragen Sie, wenn es um Ihre Ernährung geht? Können Sie sicher sein, dass die Kultur und das Umfeld, in das Sie hineingeboren wurden und in dem Sie aufwuchsen, Ihnen eine Vorliebe für Speisen anerzogen hat, die –gut für Sie sind-? Biologisch sind wir seit Jäger und Sammler-Zeiten weitgehend unverändert. Ein paar wenige Mutationen in unserem Erbgut lassen viele von uns inzwischen Milch von anderen Lebewesen trinken – was der Jäger und Sammler vermutlich noch nicht konnte, aber ansonsten ist unser Bedarf zuvor über Jahrmillionen gereift und seit der Steinzeit sozusagen in Stein gemeißelt. Weil wir uns selten an die Vorgaben des „Herstellers“ halten, sie meist nicht einmal kennen, bleiben wir oft vorzeitig stehen – es gibt tatsächlich die sogenannte Schaufensterkrankheit, wenn wir aufgrund von Arteriosklerose immer wieder eine Pause einlegen müssen, damit die Schmerzen nachlassen –, um am Ende weit vor unserer maximal möglichen Lebenszeit das Zeitliche zu segnen. Wir sind Produkt einer evolutionären Anpassung über Millionen von Jahren an die Bedingungen der Natur, und damit genötigt, auch im Einklang mit ihr zur leben: Das Zauberwort heißt Symbiose. Tun wir es nicht, droht auch uns der vorzeitige Verschleiß. Symbiose beschreibt eine sich gegenseitig bedingende Existenz unterschiedlicher Lebewesen, in unserem Fall primär Pflanzen, die uns mit Energie versorgen und dazu all das liefern, was wir selbst nicht herstellen können: Vitamine, bioaktive Stoffe, deren Zahl ständig wächst, je mehr wir über unsere komplexe Abhängigkeit mit der pflanzlichen Natur erfahren, sowie Kohlenhydrate und wertvolle Fette: In erster Linie sind wir Vegetarier, der erst in einem letzten, vornehmlich kulturellen, Schritt zum Jäger wurde! Nachdem sich das Leben im Meer entwickelt hatte, besiedelten zuerst Pflanzen die Oberfläche der Erde. Für die Tierwelt gab es dort noch keine Nahrung. Die Pflanzen benötigten wirkungsvolle Systeme, um bei der hohen Sonneneinstrahlung, die unter freiem Himmel herrscht, bestehen zu können. Sonnenstrahlen erzeugen sogenannte oxidative Radikale, deren Wirkung Sie gut beobachten können, wenn Sie eine Pflanze im Haus überwintert haben und sie dann im Frühsommer in den Garten stellen – die meisten Blätter werden braun und sterben ab, weil die Pflanze ihre antioxidativen Systeme nicht schnell genug hochfahren konnte. Der evolutionäre Druck, wirkungsvolle antioxidative Systeme zu entwickeln, war daher enorm: Nur die Pflanzen überlebten, die potente Radikalfänger etablierten. Ihnen folgten die Vegetarier, denn es gab ja noch nichts zu jagen. Den eigenen an Land gesteigerten Bedarf an Antioxidantien konnten die neuen Landbewohner aus ihrer pflanzlichen Nahrung problemlos decken. Die Pionierarbeit der Pflanzen machte der nachfolgenden Tierwelt die Besiedlung des Lebensraums außerhalb des Wassers leichter und ihren Entwicklungsvorsprung verspeisen wir noch heute in Form von Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Nüssen. Die Methusalem-Strategie macht die Bedeutung der Ernährung für unser Wohlbefinden deutlich. Dass wir uns überhaupt Gedanken über diesen Aspekt unseres Lebens machen müssen, liegt leider daran, dass wir in einer Kultur leben, in der uns die Konsumwelt erklärt, welche Diät und welches Nahrungsergänzungsmittel uns fehlt, und dabei nicht unsere Gesundheit, sondern meist der Profit im Vordergrund steht: Meinen Kindern wurde in einer US-amerikanischen Schule erklärt, dass ein Hamburger die perfekte Antwort auf die Nahrungspyramide der modernen Ernährungsforschung sei, und dies völlig ungeachtet prozessierter Fette und inhaltsloser Kohlenhydrate. Die Erklärung mutet absurd an: Tomatenketchup sei Gemüse, (fettes) Hackfleisch enthalte wertvolles Protein und Energie, und die (prozessierten) Kohlenhydrate im Brötchen seien essentiell für das Gehirn. Dann spült man nur noch eine Multivitamintablette (z.B. mit Coca-Cola) hinunter, und schon sei eine gesunde, ausgewogene Ernährung sichergestellt.Wer dann langsam aber sicher zu klein wird für sein Gewicht, macht sich Gedanken über die eine oder andere Diät. Auch hier hat die Industrie viele Optionen für den willigen Konsumenten entwickelt – und wenn es schief geht, liefert sie uns die notwendigen Medikamente für die Langzeittherapie. Der Steinzeitmensch zerbrach sich seinen Kopf nicht über irgendwelche Diäten, also sollten wir es auch nicht tun müssen. Aufgrund der modernen Vielfalt stellt sich uns nur eine einzige prinzipielle Frage: Was war in der Steinzeit normal und was nicht? Paläontologen fanden die Antwort, und nun können wir uns bei Ernährungsfragen tatsächlich an den Steinzeitmenschen wenden – seine Tipps finden Sie in der Methusalem-Strategie Aber viele Fragen können Sie sich sicher selbst beantworten: Gab es zu seiner Zeit schon prozessierte Kohlenhydrate, oder Fleisch aus Massentierhaltung? Auch an Nahrungsergänzungsmitteln hatte er so wenig Bedarf wie an künstlichen Aromen oder Konservierungsmitteln. Gab es damals schon einen guten Wein? Leider nicht, aber vergorene Früchte hat er sicher schon zu sich genommen, weshalb wir in kleinen Mengen auch Alkohol gut abbauen können und unser „Fahrzeug“ nachweislich ein wenig länger fährt, wenn wir es tun aber nicht übertreiben. Also genießen Sie ab und an ein Glas Wein - jedoch nicht mehr –, wenn sie über Ihren Vorfahren aus prähistorischen Zeiten nachdenken. In der nächsten Kolumne am 29. September 2012 erfahren Sie, weshalb nicht nur die natürlich Balance zwischen Ernährung und Bewegung entscheidend ist, wenn Sie gesund bleiben wollen, sondern weshalb auch die kulturelle Balance zwischen den Bedürfnissen des Selbst und der Gesellschaft dafür entscheidend ist. Bis dahin wünsche ich Guten Appetit.
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