Lange Zeit haben viele Leute Burnout als Modeerscheinung abgetan, aber das Syndrom ist mehr als nur Erschöpfung! Die vielen Betroffenen und die hohe mediale Präsenz in letzter Zeit zeigen es.
Inzwischen leiden sogar viele junge Leute darunter, denn im verschulten Bachelor- Studium herrscht oftmals hoher Druck. Im Beruf wächst der
Leistungs- und Zeitdruck meist noch mehr und viele haben das Gefühl,
alles gehe immer schneller. Dies und der Zwang immer erreichbar sein scheint die Menschen krank zu machen. Dazu kommt noch das Vorurteil, dass Leute die Stress haben, besonders wichtig sind. Da man das Gefühl hat, es habe ja heutzutage jeder Stress und
durch kollektiven Stress teilweise sogar ein Gemeinschaftsgefühl entsteht, ist eine individuelle frühzeitige Erkennung sehr schwer.
Das Burnout-Syndrom als Prozess
Es gibt noch keine eindeutige Festlegung über die Symptome eines Burnouts, weshalb es auch noch
keine ärztliche Diagnose des Syndroms als Krankheit gibt. Sicher ist jedoch, dass es als Prozess verläuft, den man in sechs Phasen aufteilen kann:
- Es beginnt meistens mit Überengagement. Man möchte viel schaffen und macht immer mehr Projekte. Man will Erfolge sehen und ist hoch motiviert. Wenn der Erfolg ausbleibt beginnt jedoch mit der Frustration die Teufelsspirale, auch wenn zu diesem Zeitpunkt das Syndrom fast nie erkannt wird.
- Aus der Frustration, Erschöpfung und hohe Belastung folgt ein reduziertes Engagement. Die Betroffenen sind desillusioniert, der Idealismus schwindet oftmals verbunden mit einem emotionalen Abstumpfen. Das Gefühl der Ausbeutung bringt oder steigert den Widerwillen gegen die Arbeit.
- Die emotionale Reaktion ist vor allem das suchen des Betroffenen nach Schuldigen für die Situation. Findet er diesen in sich selbst, führt dies zu Depressionen, also gefühlte Hilflosigkeit, Ohnmacht und Pessimismus. Sowie Nervosität und Angst. Beschuldigt er jedoch andere äußert sich dies in Aggression, also Gereiztheit und Ungeduld anderen Gegenüber und Zorn.
- Damit baut die Person immer mehr ab: Die Leistungsfähigkeit schwindet, man macht Flüchtigkeitsfehler, wird vergesslich, unkreativ und unmotiviert. Innerlich haben die Personen oftmals schon gekündigt, verrichten nur noch Dienst nach Vorschrift und lehnen Veränderungen ab.
- Darauf folgen die emotionale Verflachung und der Rückzug. Man wird vollkommen gleichgültig, teilweise entstehen sogar Langeweile und soziale Isolation. Am Ende des Syndroms steht die Verzweiflung. Das Gefühl der Ohnmacht führt zu totaler Hoffnungslosigkeit, das Gefühl der Sinnlosigkeit des Lebens oftmals bis zu Suizidgedanken.
Ursachen und Erklärungsansätze für das Burnout-Syndrom
- Der persönlichkeitsorientierte Ansatz stellt innere Ursachen in den Vordergrund. Hier gelten übertriebener Perfektionismus, also meist unrealistische Zielsetzungen und ein Zweifel an kommunikative Fähigkeiten als bedeutende Faktoren.
- Im Gegensatz steht der strukturzentrierte Erklärungsansatz, der sich auf die arbeitsbedingten Ursachen konzentriert, so zum Beispiel mangelnde Anerkennung und Mitspracherechte, Überlastung und zu geringer Lohn.
Es wird immer noch in verschiedene Richtungen geforscht und für beide Ansätze Belege und Lösungsansätze gesucht. Oft ist auch ein Zusammenspiel persönlichkeitsorientierter und strukturzentrierter Ursachen denkbar.
Burnoutvorsorge:
Im Bewusstsein, dass heutzutage
fast jeder im Laufe seines Lebens in Burnout-Gefahr kommen kann, macht zum Glück eine Vermeidung dessen wesentlich einfacher. Der Feind vor Augen ist eben ungefährlicher, als die Gefahr im Rücken.
Diese Erkenntnis, kann uns helfen,
unsere innere Haltung zu Stress zu verändern. Denn oft kann man an den strukturellen Gegebenheiten nicht umgestalten, aber wir können versuchen die persönlichkeitsorientierten Ursachen zu verringern.
Zum Beispiel kann es helfen, das
Life-Balance-Modell zu achten. Dies besagt, dass es im Leben eines Menschen sieben Bereiche gibt, die ausgeglichen sein sollten:
Persönlichkeitsentwicklung, Arbeit, Beziehungen, Finanzen, Gesundheit/Sport, Freizeit, Sinn.
Wenn man nun, ob bewusst oder unbewusst, seine Priorität auf die Arbeit gesetzt hat, bringt man sein Leben schnell aus der Balance. Denn Gesundheit und Persönlichkeitsentwicklung werden oft zugunsten von Arbeit und Finanzen zurück gestellt. Aber gerade die
Vernachlässigung dieser Bereiche, also unter anderem gute Ernährung und Entspannung, führt schnell zu Burnout!
Da heißt es in den anderen Sparten die
„Kunst des Weglassens“ zu erlernen, sprich das Nein-Sagen oder das Eingehen von Kompromissen. Natürlich ist das nicht immer leicht um zu setzen, aber es gibt zahlreiche Strategien, die helfen können, wie zum Beispiel
Erfolgs- und Zufriedenheitslisten als Ergänzung zu den allseits bekannten To-do-Listen und natürlich
Zeitmanagement, also das einbauen von Pufferzeit und Pausen, sowie
Selbstreflektionsstrategien
Dazu präsentieren wir Ihnen Ende des Monats das Buch “Burnout-Watcher“, in dem solche Strategien vorgestellt werden.
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verstärkt der Vermeidung widmen sollten? In unserem Infocenter Burnout können Sie es mit dem
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Wir wünschen eine hoffentlich stressfreie Vor-Vorweihnachtszeit!
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Hannah Ehlers, Redaktion Gesundheitsnews
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