Dass die graue Herbststimmung und regnerisches Wetter etwas aufs Gemüt drücken können, ist allgemein bekannt. Doch immer mehr Menschen geht es auch zu anderen Jahreszeiten so! Sie leiden unter Depressionen. Depression kommt aus dem Lateinischen kommt und bedeutet niederdrücken. Und das ist deutlich ernst zu nehmender als ab und zu schlechte Laune! Leider werden sie aber immer noch viel zu selten erkannt, obwohl sie im Allgemeinen gut zu behandeln sind! Der Herbst steht nun im Zeichen der Aufklärung über psychische Erkrankungen.
Depression – inzwischen Volkskrankheit
Depressionen gehören zu den Volkskrankheiten unserer Zeit. Dies zeigt sich zum Beispiel darin, dass sich die Zahl der Arbeitsausfälle durch psychische Krankheiten seit 1994 verdoppelt hat. Mit insgesamt 12,1% des Gesamtkrankenstandes stehen sie an 4. Stelle der führenden Krankheiten. Die Weltgesundheitsorganisation geht davon aus, dass sich diese Entwicklung fortsetzt und die psychischen Erkrankungen schon 2030 die weltweit auf Platz 1 sind.
Warum ist das so? Nach einer Forsa-Umfrage bestätigen 59% der Befragten, dass das Leben stressiger geworden sei. Vor allem im Berufsleben herrsche heutzutage ein viel höherer Druck und es fehle die Zeit für Ausgleich und Entspannung. Außerdem zeigt sich, dass Unzufriedenheit heutzutage besonders durch die Massenmedien generiert wird. So, wie uns zum Beispiel die Werbung vorgaukelt, wir könnten gar nicht glücklich sein, ohne dieses zu erreichen oder jenes zu besitzen.
Manche führen diese Situation auch darauf zurück, dass Depressionen heutzutage einfach nur öfter erkannt werden. Doch auch wenn die Diagnose Depression öfter gestellt wird als früher, bleiben immer noch viele der Erkrankungen unbekannt, da nur die Hälfte aller Betroffenen überhaupt zum Arzt gehen. Davon wiederum werden nur 50% als depressiv diagnostiziert, während man es bei den anderen 50% erst rückblickend feststellt.
Wodurch zeichnen sich Depressionen aus?
Die Schwierigkeit der Diagnose liegt vor allem darin, dass sich eine Depression meist in sehr individuellen Symptomen ausdrückt. Häufig sind Stimmungseinengung, also der Verlust des Vermögens, Freude oder Trauer zu empfinden. Außerdem sind Antriebs- und Denkhemmung und innere Unruhe typisch. Man fühlt sich oft hoffnungslos, minderwertig und hilflos, kommt nicht mehr aus dem Grübeln und Sorgen. Auch kann es zu so genannten Vitalstörungen kommen: Appetitlosigkeit, Schlafstörung, Gewichtszu- oder –abnahme und Schmerzen in verschiedenen Körperregionen.
Der Arzt oder Psychiater stellt eine Diagnose nach drei Haupt-Symptomen: depressive Stimmung, Verlust von Interesse und Freude sowie eine erhöhte Ermüdbarkeit.
Wenn mindestens zwei davon und drei weniger typische Symptome zutreffen, wird bei einem ein Patient nach dem Klassifikationssystem ICD-10 eine depressive Episode diagnostiziert.
Was für Formen gibt es?
Neben der allgemeinen Depressiven Störung, die meistens in leichte, mittelgerade und schwere depressive Episoden eingeteilt wird, gibt es weitere spezifische Formen.
Am bekanntesten ist die jobbedingte Depression Burn-Out, was ein innerliches Ausbrennen einer Person durch Überforderung im Berufsleben bezeichnet.
Die Bipolare Störung ist eine Erkrankung, bei der sich depressive Episoden mit manischen Phasen, also Zeiten hoher Erregung und Aktivität sowie heiterer Stimmung abwechseln.
Bekannt ist auch die Postpartale Depression nach einer Entbindung. Diese kann von einem leichten Baby-Blues, also Traurigkeit und extremes Sorgen, bis zu einer postpartalen Psychose reichen.
Dann gibt es Saisonale Depressionen wie zum Beispiel die Winterdepression, die auf einen Mangel an Sonnenlicht zurückgeführt wird.
Außerdem gibt es somatisierte oder larvierte Depression, bei denen sich die Erkrankung hinter körperlichen Schmerzen versteckt, sowie die organische Depression, die erst durch eine körperliche Krankheit, wie eine Schilddrüsenfunktionsstörung ausgelöst wird.
Wie sich bestimmte Formen genau äußern, wie man sie früh erkennt und sich dagegen schützen kann, lesen Sie hier in den nächsten Wochen!
Woher weiß ich, dass jemand an einer Depression leidet?
Wirkliche Depressionen zeichnen sich dadurch aus, dass sich die Betroffenen meist nicht selbst daraus befreien können. Das bedeutet, dass die Symptome bestehen bleiben, obwohl das auslösende Ereignis konstruktiv verarbeitet wurde. Sprich, wenn das Stimmungstief dauerhaft bleibt und sich nicht, durch zum Beispiel Erholung vom Job oder Klären von ungesunden Beziehungen mit der Zeit verflüchtigt. Da allerdings wie beschrieben immer noch viel zu wenig Depressionen erkannt werden, ist es immer sinnvoll, das Gespräch mit Vertrauten und eventuell einem Arzt zu suchen, wenn mehrere der oben genannten Symptome auf Sie zutreffen.
Und für alle gilt: Lassen Sie sich nicht vom dunklen Herbst niederkriegen, der nächste Frühling kommt bestimmt!
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Hannah Ehlers, Redaktion Gesundheitsnews
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