Mehr zum Thema Kinderwunsch finden Sie im imedo-Infocenter.Einige medizinische Verfahren, die ungewollt kinderlosen Paaren zu einem Baby verhelfen sollen, sind offenbar kaum wirkungsvoller als die Versuche solcher Paare, auf natürlichem Weg schwanger zu werden. Signifikante Unterschiede gibt es allerdings bei der Zufriedenheit mit den Methoden, wie das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de berichtet.
Wenn Paare sich ein Baby wünschen, sollte das normalerweise innerhalb eines Jahres klappen. Falls nicht, können Ärzte nachhelfen. Doch weder die Anregung der Eierstöcke noch die künstliche Befruchtung sind sehr erfolgreich. Das gilt besonders dann, wenn die Mediziner keinen Grund für den unerfüllten Kinderwunsch feststellen können. Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler der Universität Aberdeen in einer Studie.
Studie zu Kinderwunsch und Schwangerschaft
In dieser Studie wurden 580 Frauen, die seit mehr als zwei Jahren vergeblich versucht hatten, schwanger zu werden, per Zufallsprinzip in drei Gruppen eingeteilt. Die Frauen der einen Gruppe wurden ermutigt, weiter zu versuchen, auf natürlichem Weg schwanger zu werden. Eine zweite Gruppe unterzog sich einer künstlichen Befruchtung ohne vorherige Stimulation der Eierstöcke. Eine dritte Gruppe der Frauen bekam den Wirkstoff Clomifen. Die Substanz in Tablettenform gehört seit langem zur Standardtherapie gegen Fruchtbarkeitsstörung von Frauen.
Clomifen für die Schwangerschaft
Clomifen ist ein Wirkstoff, der bei Unfruchtbarkeit eingesetzt wird und die Zahl der Eier erhöht, die zur Befruchtung freigesetzt werden. Er wird von Frauen eingenommen, die keinen regelmäßigen Eisprung haben sowie von Frauen, die trotz eines regelmäßigen Eisprungs aus unbekannten Gründen nicht schwanger werden. Clomifen ist ein 'Antiöstrogen' und führt im Hypothalamus zu einer vermehrten Ausschüttung von GnRH, dem Gonadotropin-Freisetzungshormon. Dies führt zu einem deutlichen Anstieg von FSH - dem follikelstimulierenden Hormon und damit zur Stimulation der Eizellreifung im Eierstock.
Der Vorteil dieses Medikaments ist zweifellos die einfache Gabe als Tablette, weshalb es in vielen gynäkologischen Arztpraxen das erste Mittel der Wahl darstellt. Allerdings kann es unter der Einnahme von Clomifen zur Reifung von einer oder auch von mehreren Eizellen kommen und damit verbunden gelegentlich zu Zwillings-, ganz selten zu Drillingsschwangerschaften.
Nachhilfe für die Schwangerschaft bringt wenig
Im Laufe der Studie wurden 101 Frauen schwanger und brachten ein gesundes Kind zur Welt: 17 Prozent aus der Gruppe ohne Nachhilfe, 14 Prozent mit Hilfe des stimulierenden Medikaments und 23 Prozent durch die künstliche Befruchtung. Die Forscher um Siladitya Bhattachary von der Universität Aberdeen äußerten, dass die Differenz viel höher hätte sein müssen, um eine der Methoden als überlegen bezeichnen zu können. Die Nebenwirkungsrate (unter anderem Übelkeit, Bauchschmerzen, Flatulenz, Kopfschmerzen, Hitzewallungen) war in der Medikamentengruppe am höchsten. Hier waren bis zu 20 Prozent der Frauen betroffen. Interessant fanden die Forscher, dass die Frauen in den Gruppen mit der aktiven Therapie insgesamt zufriedener waren als die Frauen ohne Therapie.
Mehr zum Thema Kinderwunsch finden Sie im imedo-Infocenter.
Für weitere Hintergründe und zu Möglichkeiten einer künstlichen Befruchtung lesen Sie den Artikel „Ungewollt kinderlos“ auf den imedo-Gesundheitsnews.
Jedes fünfte Paar ist von unerfülltem Kinderwunsch betroffen. In den imedo-Gesundheitsnews erfahren Sie mehr zu diesem Thema.