Vor rund 11.000 Jahren schuf die Natur durch einen Gendefekt die Erfolgsgrundlage vieler Frauen: das blonde Haar. Blondinen waren bei den Steinzeit-Männern wegen ihrer haarigen Auffälligkeit besonders begehrt. Haben Blondinen wirklich mehr Spaß? Diese These kann die Wissenschaft nicht belegen. Der Mythos um die Einzigartigkeit von Blondinen wird immer mehr entzaubert. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de berichtet.
Fünf Gene sind für die Augen und Haare zuständig
Eines der Gene, das Haaren ihre Farbe gibt, sitzt auf dem Chromosom 19. Es heißt HCL1. Eine geringfügige Änderung des Gens und anstatt brauner Haare, wachsen blonde Haare. Aufgefallen ist den Wissenschaftlern zunächst die große Vielfalt an Haar- und Augenfarben in Europa. 90 Prozent der Menschheit haben braune Augen.
In Nord- und Mitteleuropa aber blickt die Mehrheit durch graue, blaue oder grüne Augen. Fünf Gene sind normalerweise für die Augen und Haare zuständig. Nur in Europa und überall dort, wo die Ahnen der Europäer leben, gibt es sieben verschiedene Gene.
Wie entstand diese Vielfalt an Haar- und Augenfarben?
Umso weiter nördlich der Homo Sapiens im Laufe der Evolution zog, desto heller wurde seine Haut. Sie absorbiert das Sonnenlicht besser und der Körper kann dadurch das lebenswichtige Vitamin D produzieren. Das ist aber nicht allein der Grund für so viele verschiedene Haar- und Augenfarben. Der Wissenschaftler Sir Walter Bodmer sagt, dass es einen wichtigen, zusätzlichen Faktor gibt: die sexuelle Selektion. Bis vor 10.000 Jahren herrschte bei uns Eiszeit. Unsere weiblichen Vorfahren konnten bei den eisigen Temperaturen kaum Früchte sammeln. Sie waren daher stärker von den jagenden Männern abhängig, als Frauen, die in wärmeren Klimazonen lebten. Viele unerfahrene Männer starben während der Jagdzüge, was zu einem großen Frauenüberschuss führte. Die Konsequenz: Die Männer konnten sich ihre Frauen frei auswählen. Unter solchen Umständen war der sexuelle Selektionsdruck für die Entwicklung verschiedener Haar- und Augenfarben verantwortlich. Blonde Frauen waren einfach auffälliger.
Erfolgsgrundlage des blonden Haares: Seltenes wird bevorzugt
Der Evolutionsbiologe Mark Thomas vom University College London kann belegen, dass in der Natur Seltenes bevorzugt wird. An bestimmten Tierpopulationen kann er beweisen, dass Tiere mit seltenen Fell- oder Federfarben eine zeitlang mehr Nachwuchs erzeugen. So lange, bis sie sich im Genpool etabliert haben. Dann geht es umgekehrt weiter, eine andere Farbe wird selten und somit bevorzugt, der Zyklus beginnt erneut.
Sterben Blondinen aus?
Es ist nicht damit zu rechnen, dass in den nächsten sieben Generationen das „Blond“-Gen aussterben wird. Sein Anteil wird aber drastisch zurückgehen. Forscher schätzen, dass es weltweit nur noch etwa 14 Prozent echte blonde Männer und Frauen gibt. Ursache für den langsamen Rückgang ist der Charakter des verantwortlichen Gens. Das Gen mit dem Merkmal „blond“ ist rezessiv. Das bedeutet in den meisten Fällen, dass sich ein dominantes Gen, nämlich das mit einer dunkleren Haarfarbe, durchsetzt. Nur, wenn zwei solcher rezessiven Gene zusammenkommen, setzt sich diese Eigenschaft durch.
Kopfhaut und Haare leiden im Winter. Mit den imedo-Gesundheitsnews erfahren Sie, was hilft. Zudem verrät die imedo-Gesundheitsredaktion, warum die Lady in red für Männer besonders attraktiv ist.