Lautes Schnarchen stört nicht nur den Schlaf anderer, sondern auch den eigenen. Im Zuge einer Studie untersuchten über 500 Patientenakten aus dem Schlaflabor. Weitere Untersuchungen sollen nun klären, welche Auswirkungen des lauten Schnarchens für das schlechte Schlafverhalten zuständig sind. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de berichtet.
Wer lauter schnarcht, schläft schlechter - unabhängig davon, ob er im Schlaf Atemprobleme hat, oder nicht. Das schließen japanische und amerikanische Forscher aus der Auswertung der Daten von Patienten, die sie wegen eines Verdachts auf Schlafapnoe im Schlaflabor untersuchten.
Bei diesem Syndrom treten im Schlaf immer wieder Atemstillstände begleitet von starkem Schnarchen auf, die Sauerstoffmangel verursachen und einen erholsamen Schlaf stören. Die Müdigkeit der Probanden am nächsten Tag hing jedoch nicht nur von der Ausprägung des Sauerstoffmangels ab, wie die Wissenschaftler zeigen konnten. Die Lautstärke des Schnarchens spielte ebenfalls eine Rolle. Über ihre Studie berichten Hiroshi Nakano von den Staatlichen Kliniken in Fukuoka und seine Kollegen im Fachmagazin „Journal of Clinical Sleep Medicine“.
Rund 500 Patientenakten von schnarchenden Menschen ausgewertet
Insgesamt 507 Patientenakten aus den Jahren 2002 bis 2005 werteten die Wissenschaftler für ihre Studie aus. Als entscheidenden Messwert ermittelten sie dabei die Schläfrigkeit am Tag. Diese bestimmten die Experten durch die Punktzahl auf der sogenannten Epworth Sleepiness Scale, einem Fragebogen mit acht Fragen nach alltäglichen Situationen, vom Autofahren über das ruhige Sitzen nach einer Mahlzeit bis hin zum abendlichen Lesen, bei dem der Befragte angeben muss, wie wahrscheinlich es ist, dass er einschläft. Diese Werte setzten die Forscher dann mit verschiedenen Faktoren in Beziehung, etwa der Häufigkeit, mit der Atemstillstände und Perioden flachen Atmens während des Schlafs auftraten, dem Body-Mass-Index des Probanden, den Schlafgewohnheiten und mit der Häufigkeit und der Lautstärke der Schnarchgeräusche.
Laute beim Schnarchen bestimmen die anschließende Müdigkeit
Der Schläfrigkeitsindex hing wie erwartet von der Ausprägung der Atemprobleme der Patienten ab. Sie war jedoch nicht der einzige Faktor, der das Ausmaß der Müdigkeit bei den Probanden beeinflusste: Auch bei der Schnarchlautstärke fanden die Forscher einen eindeutigen Zusammenhang. Je lauter die Schnarchgeräusche, desto höher fielen auch die Punktzahlen auf der Schläfrigkeitsskala aus. In Zukunft, so das Fazit der Schlafforscher, sollte daher bei einer Untersuchung im Schlaflabor routinemäßig auch die Schnarchintensität erfasst und berücksichtigt werden. Zudem sollen weitere Studien klären, ob es tatsächlich die Laute selbst sind, die die Betroffenen um den Schlaf bringen, oder ob eine andere Folge des lauten Schnarchens der
entscheidende Faktor ist.
Andere Probleme in Sachen Schlaf haben Menschen, die regelmäßig unter Albträumen leiden. Die imedo-Gesundheitsredaktion informiert: Albträume resultieren aus psychischen Belastungen.