Allergien auf bestimmte Nahrungsmittel sind kein Phänomen der Neuzeit, sondern so alt wie die Menschheit selbst. Schon Hippokrates bemerkte vor 2000 Jahren, dass es Menschen gibt, die bestimmte Lebensmittel schlechter vertragen als andere. In Deutschland weisen rund fünf Prozent der Bevölkerung eine Intoleranz gegenüber Nahrungsmitteln auf. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de berichtet.
Laktoseintoleranz
Ein Glas kalte Milch am Morgen, der Milchkaffee nach der Mittagspause oder Pasta mit Sahnesauce - für einen Patienten mit Laktoseintoleranz sind diese Genüsse mit Bauchschmerzen, Blähungen, Krämpfen oder gar Durchfall verbunden. Der Darm eines von Laktoseintoleranz Betroffenen produziert nicht genügend Lactase, deren Aufgabe es ist, den Milchzucker, die Laktose, aus der Nahrung aufzuspalten. Daher gelangt die Lactose unverdaut in den Dünndarm, um dort von Darmbakterien in Kohlendioxid, Methan und Wasserstoff umgewandelt zu werden.
Nicht immer ist es notwendig, die Milch komplett aus dem Ernährungsplan zu streichen. Die Ausprägung der Laktoseintoleranz ist unterschiedlich, manche Betroffenen vertragen Milchzucker in kleinen Mengen problemlos, manche vertragen ihn überhaupt nicht.
Fruchtzucker-Intoleranz
„Mit Fruchtzucker gesüßt“ - damit bewerben immer mehr Hersteller ihre Getränke. Die Hauptzielgruppe sind Kinder. Auch, wenn die Idee, vom raffinierten Haushaltszucker wegkommen zu wollen, eine gute ist, so ist der Fruchtzucker wiederum ein Allergen, das auch Kindern schon Probleme bereiten kann. Bei einer Fruktose-Intoleranz ist das Aufnahmevermögen von Fruchtzucker im Dünndarm gestört. Die Darmbakterien bringen den überschüssigen Zucker zum Gären und dabei entstehen Gase. Die Folge sind auch hier Blähungen, Krämpfe und Durchfall. Die beste Therapie gegen Fruktose-Intoleranz ist eine lebenslange fruchtzuckerarme Ernährung. In manchen Fällen ist die Unverträglichkeit von Fruchtzucker ein vorübergehendes Problem, das sich im Laufe des Lebens ausbildet, aber auch wieder verschwinden kann.
Zöliakie: Die Unverträglichkeit von Gluten
Der Begriff „Zöliakie“ ist relativ unbekannt, das Krankheitsbild dahinter ist dagegen recht präsent. Zöliakie beschreibt die Unverträglichkeit von Gluten, einem Getreideeiweiß. Es findet sich in fast allen Getreidesorten, nur Reis und Mais werden in der Regel gut vertragen. In Regionen, in denen traditionell mehr Reis, Mais und Hirse gegessen wird, ist die Zöliakie nahezu unbekannt. Im Darm bewirkt das Gluten eine Schädigung der Dünndarmzotten, die dann nicht mehr in der Lage sind, Verdauungsenzyme zu bilden. Somit wird die Nahrung nicht mehr richtig verdaut und aufgespalten. Neben den bereits beschriebenen Symptomen, kann es sogar zu Vergiftungszuständen kommen. Verzichtet der Patient auf glutenhaltige Nahrung, regenieren sich die Dünndarmzotten meist vollständig.
Bei Lebensmittelallergie und Unverträglichkeit ist der Allergologe Partner und Helfer
Bei allen Anzeichen, oder dem Verdacht auf eine Lebensmittelunverträglichkeit sollten Patienten in jedem Fall einen Allergologe aufsuchen, denn er kann nicht nur eine präzise Diagnose stellen, sondern auch die wirksamste Therapie finden und nützliche Ernährungsratschläge geben. Das Leben als Lebensmittelallergiker ist zwar nicht unkompliziert, jedoch gibt es heute eine Menge Alternativen und Ausweichmöglichkeiten in der Ernährung.
Laktoseintoleranz ist weltweit Normalzustand. Die imedo-Gesundheitsnews informieren über die verbreitete Unverträglichkeit gegen Milchzucker.