Patienten mit chronischem Rheuma sollten neben den klassischen Impfungen auch das Angebot von Zusatzimpfungen nutzen. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de warnt davor, dass die Körperabwehr bei Rheumakranken besonders gehemmt und das Risiko einer Infektionskrankheit hoch ist.
Für Menschen mit rheumatischen Erkrankungen ist ein ausreichender Impfschutz besonders wichtig. Vor allem bei der Einnahme von häufig eingesetzten Medikamenten wie Cortison, die das natürliche Immunsystem des Menschen unterdrückten, sei das Risiko einer Ansteckung mit Infektionskrankheiten hoch, sagt Andrea Rubbert-Roth, Rheumatologin und Oberärztin an der Kölner Uniklinik. Neben den Standardvorbeugemaßnahmen wie Tetanus, Polio und Diphterie, seien deshalb Impfungen gegen Grippe und Pneumokokken für Patienten mit chronischem Rheuma unbedingt zu empfehlen.
Krankenkasse übernimmt Kosten für den Impfschutz
Während Patienten den Grippeschutz jährlich erneuern müssen, erfordert die Vorsorge gegen die bakterielle Pneumokokken-Infektion nach Angaben der Rheumaexpertin nur einen einmaligen Gang zum Arzt. Die Kosten übernehme in der Regel die Krankenkasse. „Patienten mit durch Medikamente gehemmten Immunsystemen sind eine besonders gefährdete Gruppe“, warnt Rubbert-Roth. Im Vergleich zu gesunden Menschen hätten Rheumakranke ein erhöhtes Risiko, an schweren Infektionskrankheiten zu erkranken. Präparate, die die körpereigene Krankheitsabwehr dämpfen, setzten Ärzte bei Rheumapatienten häufig ein, um die gegen den eigenen Körper gerichtete Immunaktivität zu schwächen.
Lebendimpfstoff ist nicht immer zu empfehlen
Zusätzlich sollten bei bestimmten Rheumapatienten auch weitere Impfungen in Betracht gezogen werden, etwa gegen Hepatitis B, bei Menschen, die in medizinischen Berufen arbeiteten, rät die Ärztin. Sogenannte Lebendimpfungen mit abgeschwächten Krankheitserregern dürften Mediziner bei immungeschwächten Patienten allerdings nicht einsetzen, da Lebendimpfungen schlimmstenfalls selbst eine Infektion auslösen könnten, warnt Rubbert-Roth.
Impfungen werden zu selten in Anspruch genommen. Mit den imedo-Gesundheitsnews erfahren Sie mehr zu diesem Thema.