Schmetterlinge im Bauch sind ein Zeichen für Verliebtheit. Doch was passiert genau in unserem Körper, wenn der Bauch kribbelt und die Hormone und Gefühle verrückt spielen? Ein US-Wissenschaftler und das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de haben sich die Gefühle mal genauer angesehen.
Keine Angst - wer Schmetterlinge im Bauch hat, muss keinen Gastroenterologen aufsuchen. Dieses diffuse Kribbeln in der Magen-Darm-Gegend gilt nicht als Krankheit, sondern als eines der schönsten Gefühle überhaupt: als Zeichen für Verliebtheit. Warum aber kribbelt es im Bauch und nicht an den Füßen oder im Gesicht? Weil die Region rund um den Magen allgemein sehr empfindlich auf Emotionen reagiert. Zunächst aber werden diese im Gehirn verarbeitet, wie Professor Gereon Fink, Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie an der Universitätsklinik Köln, erläutert.
Empfindungen schlagen auf den Magen
Für Emotionen zuständig ist das sogenannte Limbische System, ein sehr alter Bereich des Gehirns, der sich im Laufe der Evolution sehr frühzeitig entwickelte. Dabei spielt das Gedächtnis eine wichtige Rolle: Empfinden wir etwas als positiv, erinnern wir uns an vergleichbar angenehme Situationen in der Vergangenheit und es entstehen automatisch Glücksgefühle. Ist ein Erlebnis negativ, entstehen Angst- und Stressgefühle.
Das bedeutet, dass auf jedes Ereignis eine bestimmte emotionale, aber auch körperliche Reaktion folgt: Bei Angst schlägt das Herz schneller durchblutet die Muskeln schneller, um rasch die Flucht ergreifen zu können. Im Zustand der Freude - oder des Verliebtseins - breitet sich dagegen häufig ein wohliges Gefühl in der Bauchgegend aus, Entspannung macht sich breit.
Emotionenen können Bauchschmerzen verursachen
Der US-Neurowissenschaftler Antonio Damasio hat sich ausführlich mit Emotionen und ihren Auswirkungen auf den Körper beschäftigt. „Er stellte die sogenannte somatic markers hypothesis auf“, sagt Mediziner Fink. Diese Hypothese besagt, dass Emotionen im Gehirn auch Reaktionen auf somatischer beziehungsweise körperlicher Ebene auslösen. Die Signale des Körpers dafür können ganz unterschiedlich sein, als Schmetterlinge im Bauch empfundene Regungen im Bauchraum beispielsweise. Aber Empfindungen in der Magengegend können auch unangenehm sein, zum Beispiel wenn Stress oder Wut zu Bauchschmerzen führen.
Entspannung kann gegen Bauchschmerzen helfen
Zu einem gewissen Grad, lassen sich die somatischen Gefühle nach Angaben von Fink sogar beeinflussen. Wem beispielsweise Stress dauerhaft auf den Magen schlägt, dem können Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder Autogenes Training helfen, indem negative Emotionen zurückgedrängt werden und damit auch ihre unangenehmen körperlichen Begleiterscheinungen. Umgekehrt können Frischverliebte ihren Glückszustand vermutlich intensiver auskosten, wenn sie entspannt sind. Dann fällt die Hingabe deutlich leichter.
Ein Leben ohne Gefühle ist für die meisten Menschen kaum denkbar. Für Patienten mit Alexithymie ist das hingegen Alltag. Die imedo-Gesundheitsnews berichten.