Nachdem man den jungen Akademikerinnen immer vorgeworfen hatte, dass sie zu wenig Kinder bekommen, bewiesen Wissenschaftler in einer Studie das Gegenteil. Nun stellte sich in einer neuen Studie heraus, dass besonders Akademikerinnen unter postnatalen Depressionen leiden. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de berichtet.
Junge Akademikerinnen sind nach einer Studie der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg eine „Hochrisikogruppe“ für Depressionen nach der Geburt. Am Häufigsten sei das Leiden bei
Akademikerinnen unter 30 Jahren anzutreffen, sagte die Leiterin der Mutter-Kind-Therapie und Forschung am Uniklinikum, Corinna Reck.
15 Prozent der Mütter leiden nach Geburt an postnatalen Depressionen
Die deutschlandweit größte Studie zu dem Thema habe ergeben, dass 15 Prozent der Mütter nach der Geburt an Depressionen oder Angstzuständen litten. Diese Erkrankungen seien „viel weiter verbreitet“, als bislang angenommen. Die Frauen hätten „das Gefühl, völlig überfordert zu sein“. Mit 50 bis 80 Prozent der Mütter leide ein noch höherer Anteil am sogenannten Babyblues, betonte die Psychologin. „Das sind typische Heultage, so ein Stimmungstief nach der Geburt.“ Dies münde aber nicht immer in einer Depression.
Experten fordern: Hilfe bei postnatalen Depressionen
Angesichts der Ergebnisse forderte Reck mehr Aufklärung über psychische Erkrankungen nach der Geburt. „Es muss einfach enttabuisiert werden.“ Mütter schämten sich meist, eine Depression einzugestehen. Von ihnen werde erwartet, dass sie glücklich seien. Reck riet betroffenen Frauen, bei Psychologen, Selbsthilfegruppen und Mutter-Kind-Einrichtungen Hilfe zu suchen. Zudem müssten die Mütter entlastet werden. Das Forscherteam untersuchte der Wissenschaftlerin zufolge 1024 Frauen im Alter von 16 bis 45 Jahren.
Depressive finden Hilfe im Internet. Informieren Sie sich mit den imedo-Gesundheitsnews.