Hausapotheken sind oft wilde Sammelsurien. Ein Rest Hustensaft aus dem letzten Winter, ein paar Schmerztabletten von der Blinddarmoperation und jede Menge ungeöffnete Vitaminpräparate drängeln sich dort dicht an dicht - und das Verfallsdatum der Arzneimittel ist seit Monaten abgelaufen. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de warnt vor abgelaufenen Medikamenten - die Einnahme kann sehr gefährlich sein und bei der Entsorgung gilt es Regeln zu beachten.
„Medikamente, deren Verfallsdatum schon überschritten wurde, darf man auf keinen Fall mehr einnehmen“, warnt Ursula Sellerberg von der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, kurz ABDA. Nur innerhalb der Haltbarkeitsphase garantiere der Hersteller für die Wirksamkeit und Verträglichkeit der Arzneimittel. „Danach können sich in den Medikamenten Abbaustoffe bilden. Diese führen dazu, dass die Arznei nicht mehr richtig oder gar nicht mehr wirkt“, erklärt die Pharmazeutin. Manchmal seien die veränderten Inhaltsstoffe sogar gesundheitsschädlich.
Entsorgung von Medikamenten mit abgelaufenem Verfallsdatum
Abgelaufene Medikamente sollte man daher sofort vernichten. „Die meisten Apotheken nehmen alte Arzneimittel anstandslos zurück und entsorgen sie sachgemäß.“ Alternativ könne man sie auch in den Hausmüll geben. „Man sollte allerdings darauf achten, dass die Medikamente gut versteckt werden, so dass andere Erwachsene und auch Kinder nicht auf die Idee kommen, sie aus dem Mülleimer zu fischen und einzunehmen“, sagt Sellerberg. Am besten schlage man die Packungen separat in etwas Zeitungspapier ein. In den Abfluss oder in die Toilette darf man Medikamente jedoch niemals kippen. „Die Inhaltsstoffe können über die Kanalisation in das Grundwasser gelangen und es verunreinigen“, sagt Sellerberg.
Lagerung von Medikamenten im Schlafzimmer ideal
Hat man noch ungeöffnete Medikamente zu Hause liegen, die man nicht benötigt, muss man auch diese entsorgen. Apotheker dürfen sie nicht zurücknehmen oder gar umtauschen. „Apotheker müssen garantieren können, dass die Medikamente, die sie verkaufen, einwandfrei gelagert wurden. Wenn das Mittel einmal die Apotheke verlassen hatte, können sie diese Garantie nicht mehr geben“, erklärt Sellerberg.
Damit Arzneimittel nicht vorzeitig verderben, sollte man sie grundsätzlich trocken, lichtgeschützt und bei einer konstanten Temperatur zwischen 20 und 25 Grad Celsius aufbewahren. „Das Badezimmer oder die Küche eigenen sich nicht als Lagerstätten für Medikamente, da es dort oft sehr warm und auch feucht werden kann“, sagt Sellerberg. Ideale Aufbewahrungsorte seien hingegen das Schlafzimmer oder der Flur.
Ärzte müssen bei teuren Medikamenten künftig Zweitmeinung einholen. Informieren Sie sich mit Hilfe der imedo-Gesundheitsnews.