Die Macht der eigenen Gedanken. Nur wer von sich selbst überzeugt ist, kann andere überzeugen. Doch was tun, wenn man sich gar nicht überzeugend findet? Wenn man zwar Sport treiben möchte, aber es draußen so kalt und auf dem Sofa so gemütlich ist? Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de informiert über die Lösung: Autosuggestion.
Viele Menschen führen innere Selbstgespräche. Sie sagen sich in Gedanken Sätze wie „Diese Prüfung schaffe ich jetzt auch noch!“, „Das Steuerrecht werde ich nie kapieren!“ oder „Hey, ich sehe heute richtig gut aus!“. „All diese Sätze sind Formen von Autosuggestion, von Selbstbeeinflussung. Man kann sich damit selbst aufbauen - oder auch demotivieren“, sagt Michael Kutzner, Autor und Sportwissenschaftler. Mache man sich diese Wirkungsweise bewusst, könne man sich damit in allen Lebenslagen unterstützen. In vielen Bereichen des Hochleistungssports werde Autosuggestion bereits gezielt eingesetzt. Fußballer und Schwimmstars stimmten sich vor Wettkämpfen mit entsprechenden Formeln, sogenannten positiven Affirmationen, auf die kommende Herausforderung ein. „Die Methode basiert auf der Erkenntnis, dass Körper und Geist sich gegenseitig beeinflussen können. Und sie ist einfach anzuwenden: Man redet sich im Grunde selbst gut zu, so wie man auch einem Freund gut zureden würde“, erläutert Kutzner.
Bei Autosuggestion: kraftvolle Worte wählen
Autosuggestion lässt sich in allen Situationen anwenden, in denen einen lediglich die Gedanken davon abhalten, etwas bestimmtes zu tun oder zu erreichen. „Wenn man beispielsweise abends auf dem Sofa sitzt, könnte man theoretisch noch nach draußen gehen, um zu joggen. Aber es gelingt einem oft nicht, seinen inneren Schweinhund zur Bewegung zu überreden“, sagt Kutzner. In solchen Fällen könne die Aufforderung „Steh auf und beweg dich!“ helfen. „Wenn man sich diesen Satz ungefähr 40 Mal vorsagt, dringt die Botschaft ins Unterbewusstsein ein und der Körper reagiert darauf“, ist der Sportwissenschaftler überzeugt. Auch in anderen Lebensbereichen ließen sich durch die gezielte Selbstbeeinflussung positive Entwicklungen erzielen. „Wenn jemand abnehmen möchte, kann er sich beispielsweise mit Sätzen wie 'Radfahren macht mir Spaß!' oder 'Ich esse gerne Gemüse!' unterstützen“, sagt Kutzner. Um sich zu entspannen, könne man sich die Formel „Ich bin ruhig und gelassen“ vorsagen. „Wichtig ist, dass man die Sätze positiv und lösungsorientiert formuliert“, sagt Kutzner. Eine Verneinung werde vom Unterbewusstsein nicht registriert. „Man darf also nicht sagen: 'Ich gebe nicht auf!', sondern lieber: 'Ich halte durch!'.“ Auch die Wortwahl sei bei den Motivierungssätzen entscheidend. „Man sollte kraftvolle Worte wie 'Energie' oder 'Stärke' auswählen“, sagt Kutzner. Außerdem sollte man darauf achten, dass die Sprechart zu einem passe und die Sätze nicht wie von außen aufgesetzt wirkten.
Hinsichtlich Autosuggestion sind realistische Ziele wichtig
Um im Ernstfall auf die positiven Affirmationen zugreifen zu können, sollte man die Sätze vorher gut verinnerlichen. „In Belastungssituationen ist das Gehirn nicht mehr fähig, auf Erfahrungswerte zuzugreifen. In solchen Momenten funktioniert nur noch das sogenannte Reptiliengehirn, das auf Kampf oder Flucht programmiert ist“, erläutert Kutzner. Daher sollte man die positiven Affirmationen so oft wie möglich einüben. „Man sollte die Botschaften am besten täglich in Gedanken wiederholen, sie aufschreiben oder laut aufsagen. Manchen Leuten hilft es auch, sich dabei vor einen Spiegel zu stellen und sich selbst anzusprechen.“ Beim Üben sollte man sich in einem entspannten Zustand befinden. „Je entspannter man ist, desto besser kann das Gehirn die Botschaften aufnehmen“, betont der Motivationsexperte. So lang die Wunschliste der Veränderungen auch ist: Man sollte sich nicht zu viel auf einmal vornehmen. „Je mehr man sich auflädt, desto geringer ist der Erfolg. Besser ist es daher, sich erst einmal einzelne Ziele herauszupicken und abzuwarten, bis sich dort ein erster Erfolg einstellt“, rät Michael Kutzner. Das Erlebnis, dass durch die positiven Affirmationen wirklich ein Wandel erzielt werden könne, sei dann ein zusätzlicher Motivationsschub.
Durch Autosuggestion können nur erreichbare Ziele näher rücken
Wunder sollte man von den positiven Affirmationen allerdings nicht erwarten. „Man kann sich auch bei ausgeprägter Hartnäckigkeit nichts einreden, was von der Realität meilenweit entfernt ist. Wenn man völlig untrainiert ist, wird man allein durch die Macht des Unterbewusstseins keinen Marathon gewinnen können“, sagt Kutzner. Realistische Ziele seien daher auch bei der gezielten Autosuggestion wichtig.
Wer gute Vorsätze angemessen formuliert, kann sich auch durch diese motivieren. Mit Hilfe der imedo-Gesundheitsnews erfahren Sie mehr über gute Vorsätze.