Viren waren bisher zwar ansteckend, aber wenigstens nicht vererbbar. Diese Illusion wurde nun widerlegt. Berichten der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zufolge, haben Forscher der Universität Rochester entsprechende Studien durchgeführt und können nun belegen, dass sich die Viren ihr Erbgut in der DNA des Zellkerns abgelegt haben. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de berichtet.
In der aktuellen Ausgabe der „Pedatrics“ wird eine Illusion zerstört. Bioinformatiker und Kinderärzte der Universität Rochester haben herausgefunden, dass sich das Herpesvirus bereits in unseren Genen eingenistet hat. Von 254 Neugeborenen wurden Haarproben entnommen und die DNA mit der Eltern-DNA verglichen.
Haarwurzeln werden von dem Humanen Herpes-Virus Nummer 6 (HHV-6) normalerweise nicht befallen, dennoch fanden die Forscher in 37 Fällen Virus-DNA. Allesamt bei Kindern mit mindestens einem Elternteil, das ebenfalls betroffen war - ein Indiz dafür, dass es vererbt wurde.
Herpes-Virus in den Genen
Bei Säuglingen und Kleinkindern löst das Virus das Drei-Tage-Fieber aus. Bisher gingen Wissenschaftler davon aus, dass sich Kinder im Mutterleib mit dem Virus infizieren. Die Untersuchung hat aber ergeben, dass bereits 86 Prozent der Kinder, die positiv auf HHV-6 getestet wurden, das Virus in ihren Genen haben.
Der Weg vom Virus zum Gen führt über die Keimbahn. „Das Virus muss die Vorläuferzelle einer Ei- oder Samenzelle infizieren. Wenn diese es bis zur Befruchtung schafft, entsteht in der nächsten Generation ein Lebewesen mit einer Kopie des Virus in jedem seiner Zellkerne. Der Erreger ist endogen geworden und gehört für alle Zeiten zu diesem Organismus“, erklärte Nikolaus Müller-Lantzsch, Leiter des Nationalen Referenzlabors für HHV-6-Viren in Saarbrücken gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.
Den Zusammenhang zwischen Diabetes und Herpes erklären die imedo-Gesundheitsnews.
Menschen mit Herpes bietet die imedo-Gesundheitscommunity durch die Gruppe zum Thema Herpes die Möglichkeit, Erfahrungen auszutauschen.