Bakterien im Speichel sind nötig für die Durchblutung in der Magenschleimhaut. Durch Mundwasser werden auch diese „guten“ Bakterien abgetötet. Vor allem in Kombination mit Medikamenten kann es zu Komplikationen kommen. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de rät zur Vorsicht.
Desinfizierende Wässerchen für Mund und Rachenraum sorgen für einen frischen Atem. Dem Magen könnten solche Gurgellösungen aber schaden, sagt Martin Strauch, Facharzt für Innere Medizin in München. Denn die Bakterien im Speichel, die durch die Mittel abgetötet werden, spielen für die Durchblutung der Magenschleimhaut eine wichtige Rolle.
Bakterien im Mund wandeln Nitrate in Nitride um
Wissenschaftliche Untersuchungen haben laut Strauch jüngst gezeigt, dass die Bakterien im Mund Nitrate in Nitride umwandeln. Aus diesen Nitriden wird im Magen Stickoxid gebildet. Dieser Botenstoff reguliert den Blutfluss, der die Erneuerung der Magenschleimhaut fördert und die Magenwand vor der aggressiven Magensäure schützt.
Mundwasser tötet wichtige Mundbakterien ab
Werden die Mundbakterien durch die desinfizierenden Lösungen abgetötet, wird die Nitrid-Bildung und die Regeneration der Magenschleimhaut offenbar beeinträchtigt. Das könnte nach Angaben von Strauch insbesondere bei solchen Patienten ein Problem werden, bei denen die Magenschleimhaut häufig bereits angegriffen ist: Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen etwa, die regelmäßig Medikamente mit Acetylsalicylsäure, kurz ASS, einnehmen. ASS erhöht das Risiko von Blutungen in der Magenwand.
Mundhygiene beginnt allerdings schon mit den ersten Zähnen. Die imedo-Gesundheitsnews verraten, was Sie dabei beachten sollten.