In Asien und dem Nahen Osten zeichnet sich ein gefährlicher Trend ab: Die „klassischen“ Rauschgifte aus Pflanzenherstellung werden immer mehr von Designerdrogen abgelöst. Während in der westlichen Welt immer weniger künstlich hergestellte Drogen konsumiert werden, gelten sie in den neu entstehenden Oberschichten östlicher Länder als populär. Ein großes Problem stellt die Überwachung der Herstellung dar, denn viele Zutaten sind frei verkäuflich. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de informiert über die Gefahren von Designerdrogen in Asien.
Profit durch Designerdrogen
In Asien und dem Nahen Osten nimmt der Konsum von Designerdrogen wie Ecstasy und Amphetaminen stetig zu. Indessen der Konsum in Europa und den USA teils nachlässt, steige die Popularität dieser Rauschmittel mit wachsendem Wohlstand in vielen Ländern Asiens und des Nahen Ostens, berichtete das UN-Rauschgiftbüro, kurz UNODC. Ein Viertel der 2006 weltweit rund 49 Tonnen amphetamin-ähnlichen beschlagnahmten Substanzen wurde in Saudi-Arabien gefunden. Laut der neuen UN-Studie wird weltweit mehr Ecstasy, Amphetamin und Methamphetamin konsumiert als Kokain und Heroin zusammen. Die Produktion von Designerdrogen hätte sich auf dem Niveau von rund 500 Tonnen im Jahr stabilisiert, doch befänden sich die illegalen Labors jetzt öfter in Kanada und Mexiko und in der Türkei, als in den USA und den Ländern der Europäischen Union. Rund 65 Milliarden US-Dollar würden weltweit damit im Jahr verdient, umgerechnet rund 46 Milliarden Euro. Damit seien Designerdrogen eine äußerst attraktive Ware, bei der man mit wenig Einsatz maximale Profite erreichen könne, heißt es in der Studie.
Designerdrogen als vermeintlich harmlose Stimmungsaufheller
Der Direktor des Büros, Antonio Maria Costa, erklärte: „Synthetische Drogen gelten als harmlos, aber das ist gefährlich“. Die Konsumenten würden zwar mehr Selbstvertrauen und Energie verspüren, könnten aber schnell abhängig werden und schwere mentale Probleme bekommen bis hin zu Hirnschäden. Paranoia, Nierenversagen, Gewaltausbrüche und innere Blutungen seien nur einige der Nebenwirkungen der Drogen. Anders als Rauschgift, das aus Pflanzen gewonnen wird, sei es schwierig, die Produktion von synthetischen Drogen zu überwachen, hieß es in dem Bericht. Viele der Zutaten würden für ganz legale Produkte gebraucht. Die nötigen Labors könnten in Garagen aufgebaut und schnell verlegt werden. „Vor zehn Jahren wurden die synthetischen Drogen von Einzelnen hergestellt“, kritisierte Costa. „Heute ist das ein Riesengeschäft, das von organisierten Banden kontrolliert wird.“
HIV-Gefahr durch Designerdrogen und Chrytal Meth
Zusätzlich zu den Designerdrogen findet sich in vielen Regionen von Asien auch immer mehr „Chrystal Meth“, das dazu geeignet ist, mit Hitze verflüssigt und wie Heroin intravenös gespritzt zu werden. Abgesehen von den schädlichen Effekten, die diese Droge ohnehin schon habe, steige so auch das Risiko von HIV-Infektionen wieder an, berichtete UNODC-Experte Jeremy Douglas. Um das Problem in den Griff zu bekommen, startete jetzt die erste Phase eines Programmes zur Information und Prävention. Gegründet von Australien, Japan, Neuseeland und Thailand wird das Programm gezielt an die Regierungen der betroffenen Regionen herantreten und Lösungen erarbeiten.
Die imedo-Gesundheitsnews informieren über die Zusammensetzung der Modedroge Spice und das Verbot von Spice.