Jeder vierte Deutsche leidet unter den Symptomen der Pollenallergie und die Tendenz ist steigend. Geschwollene und brennende Augen, Schnupfen, Husten und Niesen machen die schönste Jahreszeit für die Betroffenen zur Qual, informiert Medizinjournalist Sven-David Müller vom Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de. Der Heuschnupfen schränkt die Geplagten in Ihrer Lebensqualität ein und kann sogar zu weiteren Allergien führen.
Der Körper wehrt harmlose Pollen ab
Bei dem Heuschnupfen handelt es sich um eine Allergie gegen bestimmte Pollen, also gegen den Blütenstaub einiger Pflanzen. Die kleinen Pollensporen, die sich in der Luft befinden, lösen bei den Betroffenen allergische Reaktionen aus, sobald sie mit den Schleimhäuten der Nase oder der Augen in Berührung kommen. Der Organismus reagiert mit der Ausschüttung von Entzündungsbotenstoffen, den Histaminen, die der Körper beim ersten Kontakt mit den eigentlich harmlosen Pflanzenpollen gebildet hat. Diese Histamine sorgen dafür, dass das Immunsystem Abwehrzellen freisetzt, die zu den Entzündungserscheinungen führen. Auslöser für Pollenallergien kann der Blütenstaub der verschiedensten Pflanzenarten sein, von Gräsern und Kräutern über Sträucher bis zu Bäumen. Da diese Pflanzen zu verschiedenen Zeiten des Jahres blühen, treten auch die entsprechenden Allergien saisonal auf.
Heuschnupfen geht häufig mit Lebensmittelallergien einher
Pollenallergien können zu Kreuzreaktionen mit bestimmten Nahrungsmitteln führen. Der Allergologe spricht dann von einer Kreuzallergie.
So reagieren Betroffene einer Überempfindlichkeit auf Birke oder Erle häufig auch allergisch auf Haselnüsse, Walnüsse, Paranüsse, Mandeln oder Äpfel. Diese Nahrungsmittel bestehen aus ähnlich zusammengesetzten Eiweißen wie die Pflanzenpollen und rufen deshalb die gleichen Abwehrreaktionen des Körpers hervor.
Hyposensibilisierung als Therapieform
Die beste Therapie bei Allergien ist, die auslösenden Allergene zu meiden. Das ist bei Nahrungsmitteln häufig problemlos möglich, den Pflanzenpollen jedoch kann der Allergiker kaum aus dem Weg gehen. Hat der Arzt eine Überempfindlichkeit gegenüber einem bestimmten Allergen festgestellt, kann er eine Hyposensibilisierung oder Desensibilisierung durchführen. Dazu injiziert er dem Patienten regelmäßig, meist über einen Zeitraum von drei Jahren, den Allergie auslösenden Wirkstoff in kontinuierlich steigender Dosis direkt unter die Haut. An der Einstichstelle kann es zu Juckreiz, Brennen und Rötung kommen.
Warum der Klimawandel Allergien fördert, erfahren Interessierte in einem weiteren Artikel der imedo-Gesundheitsnews
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Redaktion: Marcel Kresin und Sven-David Müller (Medizinjournalist)
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