- stabiles Selbstwertgefühl und gute (Aus-)Bildung
- positives Verhältnis zum eigenen Körper und Aktivität
- Fähigkeit zu Freundschaft, sozialen Beziehungen und Integration in eine soziale Gemeinde
- intakte Umwelt und ökologische Verhältnisse
- sinnvolle Arbeit und gute Arbeitsbedingungen
- lebenswerte Gegenwart und die Zuversicht auf eine lebenswerte Zukunft
Dr. med. Ellis Huber aus Berlin, Kolumnist des Internet-Gesundheitsportals www.imedo.de über die Zusammenhänge von sozialökologischen Verhältnissen und Gesundheitsentstehung
Gesundheit wünschen wir uns gegenseitig und gesund sein streben wir an. Die Medizin hat von Bakterien über Krebszellen, bis hin zu Umweltgiften, immer neue Krankheitsauslöser entdeckt. Gesunde Menschen erkranken, wenn ein Körper nicht richtig funktioniert oder wenn ihm Einflüsse von außen schaden. Was alles schief laufen kann, und wie Krankheiten entstehen, beschreibt die Pathogenese, also die Wissenschaft der Krankheitsentstehung. Die Pathogenese dominiert noch immer das medizinische Denken. Der Körper des einzelnen Menschen wird als eine Maschine verstanden, deren Störungen es zu reparieren gilt. Ein Herzinfarkt ist demnach ein „Pumpendefekt“. Durch verstopfte Arterien und mit Technik und Arzneimittel werden die Transportwege frei gemacht und der Motor der Zellen neu eingerichtet, so der Kolumnist des Gesundheitsportals www.imedo.de.
Ritalin und Tranquilizer – keine Lösung für chronische Krankheiten
Diese Sichtweise ist bei akuten Krankheiten, Ohnmacht, Blutungen oder Herzstillstand erfolgreich. Aber das Bild der Krankheiten hat sich grundlegend gewandelt: Chronische Erkrankungen dominieren heute unsere Gesellschaft. Rückenschmerzen, Depressionen und stressbedingte oder psychosomatische Leiden sind das Ergebnis von Verhalten und Verhältnissen. Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und auch die Demenz entstehen aufgrund prinzipiell vermeidbarer gesundheitlicher Belastungen. Die aggressive Verlorenheit von Jugendlichen wird durch die Gabe von Ritalin ebenso wenig bewältigt wie die traurige Einsamkeit der Älteren durch die Verordnung von Tranquilizern. Die gesundheitswissenschaftliche Analyse von Grippeepidemien zeigt im übrigen, dass soziale Geborgenheit auch dagegen besser hilft als Tamiflu oder andere Mittel der Pharmaindustrie. Die heutigen Gesundheitsprobleme lassen sich nicht mit „medizinischem Fortschritt“ oder biochemischen „Wunderwaffen“ besiegen.
Salutogenese – die Wissenschaft der Gesundheitsentstehung
Der israelische Sozialwissenschaftler Aaron Antonovsky setzte dem medizinischen Modell der Pathogenese das Modell der Salutogenese entgegen, also die Wissenschaft der Gesundheitsentstehung. Nicht Krankheitserreger sondern Schutzfaktoren, Kompetenzen und Ressourcen sind dafür entscheidend. Die kulturellen und sozialökologischen Verhältnisse entscheiden, ob Menschen fett oder depressiv, süchtig oder schmerzgeplagt sind, sich falsch ernähren oder zu wenig bewegen. Soziale Fertigkeiten und Kreativität prägen die individuelle Gesundheitskompetenz in der jeweiligen Lebenswelt.
Die Gesundheit wird vor allem durch folgende Faktoren gefördert: