Es gibt Menschen, die werden bereits von der ersten Zigarette süchtig. Andere verfallen der Nikotinsucht nie. Wissenschaftler der University of Western Ontario haben herausgefunden, warum das so ist. Die Erkenntnis könnte zur rettenden Therapie gegen die Abhängigkeit vom blauen Dunst führen. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de berichtet über individuelle Unterschiede in Sachen Nikotinsucht.
Es ist meist ein Teufelskreis von der Zigarette wegzukommen. Getreu dem Motto: „Es ist gar nicht so schwer, ich habe es schon 100mal geschafft“ versuchen viele Menschen oft jahrelang, sich von der Nikotinsucht zu lösen. Raucherentwöhnung durch Akupunktur, Hypnose und Bücher. Die Liste der Möglichkeiten ist lang, die Wirkung oft von kurzer Dauer.
Die Rolle des Dopamins bei der Sucht nach Nikotin
Steven Laviolette von der University of Western Ontario und sein Team haben herausgefunden, dass Nikotin auf „viele verschiedene Signalwege“ wirkt. Dadurch erzeugt das Nikotin seinen Suchteffekt. Besonders wichtig ist dabei das sogenannte mesolimbische Dopaminsystem, ein Gehirnsystem, das für die Entstehung von Süchten eine Rolle spielt. Dopamin ist der Überträgerstoff im Nervensystem und hat nicht nur beim Nikotin, sondern auch bei Alkohol und Kokain eine tragende Rolle inne. „Bislang ist nur sehr wenig darüber bekannt, wie das mesolimbische System kontrolliert, ob Menschen sehr schnell oder eher langsam nikotinabhängig werden oder ob sie die Nikotinwirkung grundsätzlich als abstoßend erleben“, sagte Laviolette.
Medikamente könnten gegen Nikotinsucht helfen
Die Wissenschaftler ermittelten, welche spezifischen Rezeptoren in dem System die Nikotinwirkung vermitteln und für ein positives oder negatives Erleben sorgen. Mit dem Wissen können spezifische Antikörper hergestellt werden, die die Wirkungen umkehren.
Die Ergebnisse erklären, warum manche Personen Nikotin von Anfang an als positiv erleben und daher schnell abhängig werden, während andere das Nikotin ablehnen. Mit diesem Wissen könnte es in Zukunft möglich sein, neue medikamentöse Therapien gegen Nikotinsucht zu entwickeln.
Über Nikotinsucht und -entwöhnung informieren die imedo-Gesundheitsnews.
Dopamin spielt auch in Stress-Situationen eine wichtige Rolle. In den imedo-Gesundheitsnews erfahren Sie mehr zu diesem Thema.
Die imedo-Gesundheitscommunity ermöglicht Rauchern durch die Gruppe „Raucherkrankheiten“ den Austausch über Gefahren der Nikotinsucht.