Ausgerechnet Tabak soll der Krebsforschung zu einem Durchbruch verhelfen. Mit Hilfe der Tabakpflanzen sollen auf den Patienten zugeschnittene Medikamente hergestellt werden. Diese sollen sogar Patienten mit dem aggressiven Lymphknotenkrebs helfen. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de informiert über den Einsatz von Tabak gegen Krebs.
Die Tabakpflanze, verantwortlich für Millionen von Krebserkrankungen, könnte es auch ermöglichen, eine Form dieser Krankheit zu behandeln. Wissenschaftler der Stanford University nutzten die Pflanze, um entscheidende Bestandteile eines Impfstoffes zu züchten. Die in den „Proceedings of the National Academy of Sciences“ veröffentlichte Studie hält es für möglich, dass damit eine bestimmte Form von Lymphomen behandelt werden kann.
Tabak zur Herstellung von Antikörpern
Das Team um Ronald Levy nutzte die Tabakpflanzen zur Herstellung einer Antikörper-Chemikalie, die spezifisch auf jene Zellen reagiert, die das follikuläre B-Zellen-Lymphom verursachen, eine Form von Non-Hodgkin-Lymphomen. Diese Antikörper erhielt ein Patient, bei dem die Krankheit erst neu diagnostiziert wurde. Ziel war es, das Immunsystem dazu anzuregen, alle Zellen anzugreifen, die sie in sich tragen. Ist dieser Ansatz erfolgreich, würde der Körper die Lymphom-Zellen erkennen und zerstören. Die Antikörper jedes Patienten sind jedoch unterschiedlich und müssten daher sehr schnell nach der Diagnose hergestellt werden.
Dieser Ansatz ist laut „BBC“ nicht neu. Es gab bereits Versuche, diese Antikörper in den Zellen von Tieren zu züchten. Die dabei erzielten Ergebnisse waren unterschiedlich Erfolg versprechend. Einen Antikörper mit Hilfe eine Pflanze zu produzieren, wäre jedoch deutlich billiger und bedeutete theoretisch auch weniger Risiko für die Patienten. Zellen von Tieren können immer wieder unbekannte Viren in sich tragen. Bisher wurde der experimentelle Impfstoff erst an einer Handvoll Menschen gestestet, auch um mögliche Nebenwirkungen festzustellen. Daher ist derzeit nicht bekannt, wie wirksam er in der Bekämpfung der Krankheit an sich wirklich ist.
Impfstoff aus Tabak
Das Verfahren selbst ist relativ überschaubar. Sind die Krebszellen eines Patienten isoliert, wird das für die Produktion des Antikörpers verantwortliche Gen extrahiert und dem so genannten Tabakmosaikvirus, kurz TMV, hinzugefügt. Die Pflanzen werden in einem nächsten Schritt mit dem Virus infiziert. Das zusätzliche Gen beginnt damit, große Mengen des Antikörpers zu produzieren. Nach einigen Tagen werden einige Tabakblätter geerntet, zerkleinert und der Antikörper daraus extrahiert. Wenige Pflanzen sind ausreichend, um genug Impfstoff für einen Patienten herzustellen. Charles Arntzen von der Arizona State University warnte davor, dass die schiere Geschwindigkeit des Verfahrens Menschen dazu bringen könnte, auf einen maßgeschneiderten Impfstoff zu warten und andere Behandlungsmöglichkeiten nicht wahrzunehmen.
Der Pharmakonzern Bayer setzt ebenfalls auf die Wirkung der Tabakpflanze. Im Fertigungswerk in Halle in Sachsen-Anhalt werden die Pflanzen angebaut. Nicht nur gegen Krebs, auch andere Krankheiten sollen geheilt werden können. Das für Diabetiker wichtige Insulin wird bereits durch Tabakpflanzen erzeugt.
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