Trotz umfangreicher Aufrufe zur Organspende ist die Zahl der Organtransplantationen rückläufig. Wurden im Jahr 2007 noch 4251 Transplantationen durchgeführt, so waren es im vergangenen Jahr rund 200 weniger. Das Internet Gesundheitsportal www.imedo.de weist daraufhin, dass Gründe dafür vor allem in der mangelhaften Koordinierung liegen.
Die Zahl der Organspenden ist nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) im vergangenen Jahr zurückgegangen. Während 2007 noch 4140 Organe gespendet wurden, waren es 2008 nach vorläufigen Angaben 3945, wie die DSO am Mittwoch in Frankfurt am Main mitteilte. Dadurch konnten rund 200 Transplantationen weniger durchgeführt werden, statt 4251 im Jahr 2007 nur 4050.
Mangelhafte Koordinierung von Organspenden
Als Grund für den Rückgang nannte die DSO die mangelhafte Koordinierung von Organspenden. Laut Transplantationsgesetz seien Organspenden als „Gemeinschaftsaufgabe“ vieler Beteiligter wie Krankenhäuser, Gesundheitsverwaltungen, Ärztekammern und Ministerien definiert. „Jeder kann sich hinter dem Begriff Gemeinschaftsaufgabe verstecken, es gibt zu wenige Verbindlichkeiten“, kritisierte der medizinische DSO-Vorstandsvorsitzende, Günter Kirste. Die DSO sieht daher einen dringenden Handlungsbedarf und fordert vom Gesetzgeber Reformen.
Jährlich sterben der DSO zufolge rund 1000 Patienten auf der Warteliste für ein Organ. Nierenpatienten warten zudem durchschnittlich bis zu sechs Jahre auf eine Transplantation. Bundesweit seien rund 12.000 Menschen auf eine Organspende angewiesen.
Die imedo-Gesundheitsnews informieren über eine Aktion des Staates, die die Organspendebereitschaft steigern soll: Organspende wird zur Staatsangelegenheit.