Im Internet kann man ganz bewusst Medikamente kaufen, die keine sind. So genannte Placebos sollen Eltern helfen, ihre Kinder von eingebildeten Krankheiten zu befreien. Mit den Scheinmedikamenten lassen sich jedoch auch echte Beschwerden lindern. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de informiert über den Placebo-Effekt.
Placebos sind Pillen ohne wirksamen Inhaltsstoff, die dennoch eine positive Reaktion beim Patienten auslösen können. Einige Ärzte setzen sie ein, um herauszufinden, ob jemand simuliert oder um Patienten, die vehement nach einer Behandlung verlangen, psychisch zu unterstützen. In vielen Studien setzt man Placebos ein, um zu ermitteln, ob andere Medikamente oder Methoden tatsächlich helfen. Diese Vorgehensweise ist in der Forschung jedoch problematisch, da eine Placebo-Behandlung in einigen Fällen genau so wirksam sein kann wie eine richtige Behandlung.
Placebos können Patienten heilen
Die psychische Einstellung macht bei der körperlichen Heilung viel aus. Ist jemand fest davon überzeugt, dass er ein wirksames Mittel einnimmt, kann dieser Gedanke dazu führen, dass die Wirkung tatsächlich eintritt. Selbst die Einstellung des Arztes kann positiv oder negativ auf den Genesungsprozess des Patienten abfärben. Über die Herkunft dieses faszinierenden Phänomens herrscht große Unsicherheit. Denn obwohl der Placebo-Effekt nun schon seit mehreren Jahrhunderten erforscht wird, gibt es keinen naturwissenschaftlichen Nachweis, wie er entsteht und wie er wirkt.
Forschungen liefern umstrittene Ergebnisse hinsichtlich des Placebo-Effekts
Um den Placebo-Effekt erfolgreich zu ermitteln, sollte man eine zusätzliche Kontrollgruppe einsetzen, die weder eine echte Behandlung noch Placebo erhält. Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz von drei Patientengruppen, die die gleiche Scheinbehandlung bekommen, denen jedoch jeweils von einer anderen Wirkung erzählt wird. Die Ergebnisse in der Forschung sind insgesamt leider unbefriedigend: In manchen Situationen wirkt der Placebo, in manchen wiederum nicht. Einige Personen reagieren besonders sensibel auf die Scheinmedikamente und verfälschen damit jegliche Ergebnisse. Bis heute existiert jedoch keine zuverlässige Methode, Placebo-Sensible zu identifizieren. Weder körperliche noch charakterliche Eigenschaften lassen sich Placebo-Respondern zuordnen.
Der Kontext der Behandlung ist entscheidend
Ärzte versuchen trotzdem von den Erfolgen der Scheinbehandlung zu lernen. Denn auch wenn der Placebo-Effekt umstritten ist – er existiert. Fakt ist: Der Kontext, in dem ein Verfahren angewandt oder ein Medikament verabreicht wird, hat entscheidenden Einfluss auf die Wirkung. Die „bedeutungserteilende“ Interaktion zwischen Patient und Arzt nimmt daher eine immer bedeutsamere Rolle ein.
Informationen über die Plazebo liefert das imedo-Medizinlexikon.
Abgelaufene Medikamente sind gefährlich. In den imedo-Gesundheitsnews erfahren Sie mehr zu diesem Thema.
Die imedo-Gesundheitsnews thematisieren einen Pharmamarketing-Kongress von Pharmafirmen.