Anlässlich des Tages für Menschen mit Behinderung am 3. Dezember 2008 kritisierte der Präsident der Bundesärztekammer, Jörg-Dietrich Hoppe, die Versorgung für Erwachsene mit einer schweren Behinderung. Das deutsche Gesundheitssystem sei zu schlecht auf die Versorgung Behinderter ausgerichtet. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de informiert über die Versorgungslücken auf Kosten behinderter Menschen.
Defizite bei der Versorgung von Menschen mit Behinderungen sieht die Bundesärztekammer, kurz BÄK. „Erwachsene Patienten mit schwerer geistiger, körperlicher und mehrfacher Behinderung erhalten oft nicht die für sie notwendige Versorgung. Schuld daran ist auch eine Gesundheitspolitik, die mit Rabattverträgen Preisdumping betreibt und damit Qualitätsabbau billigend in Kauf nimmt“, sagte der BÄK-Präsident Jörg-Dietrich Hoppe zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember 2008.
Versorgung Behinderter bricht nach der Kindheit ab
In Deutschland leben 8,6 Millionen Menschen mit Behinderung, der größere Teil, etwa 6,7 Millionen, ist schwerbehindert. „Die medizinische Versorgung Schwerbehinderter ist oft unzulänglich. Es besteht ein erheblicher Bedarf an qualifizierter und spezialisierter, präventiver, kurativer und rehabilitationsmedizinischer Versorgung.“
Zwar sei für behinderte Kinder und Jugendliche eine flächendeckende Versorgung gewährleistet. „Wenn diese Patienten aber das Erwachsenenalter erreicht haben, bricht die Versorgung ab. Das deutsche Gesundheitssystem ist nicht ausreichend auf die Versorgung schwer behinderter Erwachsener eingerichtet", sagte Hoppe. Die BÄK sehe einen großen Bedarf an qualifizierter und spezialisierter präventiver, kurativer und rehabilitationsmedizinischer Versorgung. „Die Gesundheitsreformen der letzten Jahre waren in dieser Hinsicht alles andere als bedarfsgerecht“, kritisierte der Ärztepräsident.
Die imedo-Gesundheitsnews informieren über das Down-Syndrom und erklären das Risiko, das Alkohol in der Schwangerschaft birgt.