Die Sauna soll eigentlich ein Ort der Ruhe und Entspannung sein. Doch wo viele Leute aufeinander treffen, herrscht auch immer Konfliktpotenzial. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de empfiehlt Saunagängern, bestimmte Verhaltensregeln zu beachten, um Auseinandersetzungen zu vermeiden.
Eine Sauna kann ein konfliktträchtiger Ort sein. Wo wildfremde Menschen auf engem Raum friedlich beieinander schwitzen, liegt häufig auch eine Menge Streitpotenzial in der Luft. Damit sich die Gemüter im Schwitzkasten nicht über Gebühr erhitzen, empfiehlt es sich, gewisse Regeln zu beachten. „Eine Sauna ist ein sensibler Bereich, der viel Rücksichtnahme erfordert“, betont Rolf-Andreas Pieper, Geschäftsführer des Deutschen Sauna-Bundes.
Streittehma vieler Saunagänger: Reservieren von Liegestühlen
Die Liste der möglichen Fauxpas ist lang. Vor allem sind es zwei Dauerbrenner, die immer wieder für Konfliktstoff sorgen, wie Pieper berichtet. Zum einen erzürne Saunagänger häufig, wenn besitzergreifende Menschen eine Ruheliege mit Handtüchern oder Taschen dauerhaft in Beschlag nähmen. „Das regt die Leute auf“, berichtet der passionierte Saunabesucher. Deshalb sei es in den meisten Anlagen mittlerweile untersagt, Liegestühle eigenhändig zu reservieren, um dieses notorische Streitthema zu entschärfen.
Saunabesucher sollten Hygiene wahren
Zum Anderen jagt es vielen Saunierern einen kalten Schauer über den Rücken, wenn stark verschwitzte Gäste aus der Heißkammer geradewegs auf ein Kaltwassertauchbecken zusteuern, ohne zwischendurch geduscht zu haben. „Das machen vor allem Saunaneulinge“, hat Pieper beobachtet. Allein aus hygienischen Gründen gehöre es jedoch zum guten Ton, sich zwischen Schwitzen und Abkühlung gründlich zu duschen, um das Wasser im Tauchbecken sauber zu halten. „Wenn man das nicht macht, nützt auch die beste Wasseraufbereitungsanlage nichts“, unterstreicht der Sauna-Experte.
Überhaupt sind es die unterschiedlichen Vorstellungen von Körperhygiene, die häufig Anstoß erregen. Die Basis eines gelungenen Saunagangs sei eine gründliche Körperreinigung, betont Pieper. Denn pechschwarze Fingernägel oder müffelnde Gäste sorgen bei den Mitschwitzenden für Naserümpfen. Andererseits gehören bestimmte andere Reinigungsrituale eher nicht in Wasch- oder Duschräume von Saunen. „Manche Leute schneiden sich da die Fußnägel, rasieren sich die Bartstoppeln oder färben sich die Haare“, berichtet der Geschäftsführer des Sauna-Bundes. Solche Dinge erledige man jedoch besser zu Hause.
In der Sauna: Platz für andere schaffen
Sensibel sind auch Situationen, in denen es eng wird in der Schwitzkammer. Vor allem, wenn das Personal einen Aufguss ankündigt, strömen oft viele Hitzehungrige nach. Die Höflichkeit gebiete es dann, den neuen Gästen Platz zu machen, damit alle sitzen könnten, findet Pieper. Wer dennoch liegenbleibe, verhalte sich genauso wie jemand, der mit dem Auto zwei Parkplätze belege. Den neu dazu Gekommenen ist allerdings zu empfehlen, freundlich zu grüßen und zu fragen, ob noch Platz frei ist: „Man sollte sich nicht rücksichtslos dazwischen quetschen“, mahnt Pieper.
Problem: Nackt in der Sauna
Denn immerhin begegnen sich die Menschen in mitteleuropäischen Saunen in der Regel nackt, was in anderen Ländern wie den USA nicht immer üblich ist. In deutschen Saunen ist es vielmehr sogar ein Gebot, dass sie ohne Badekleidung betreten werden müssen, wie der Geschäftsführer betont. Menschen, die damit ein Problem haben, sei zu raten, sich vorher über diese Gepflogenheiten zu informieren.
Alles was ins Persönliche geht, sollte im übrigen nach Piepers Ansicht vor der Saunatür bleiben. „Leute begaffen geht gar nicht“, unterstreicht er. Deshalb hätten auch Kameras oder Foto-Handys in den Anlagen nichts zu suchen. „Sitte und Anstand müssen gewahrt bleiben“, fordert der Geschäftsführer. Wer flirten wolle, solle sich lieber nach der Sauna zum Essen verabreden.
Wer sich gestört oder belästigt fühlt, kann sich laut Verband an das Saunapersonal wenden. Die Mitarbeiter hätten manchmal sogar ein Seminar zur Konfliktschlichtung absolviert. Denn schließlich sei in der Sauna Entspannung das oberste Gebot, sagt Pieper.
Auch im Wartezimmer gibt es Regeln, die den Umgang miteinander erleichtern. Informieren Sie sich mit Hilfe der imedo-Gesundheitsnews.