Die Belastung mit Feinstaub im Straßenverkehr erhöht das Allergierisiko und führt zu Asthma. Auch der ständige Krach wird zum ernsten Gesundheitsrisiko. Studien belegen, dass Lärm Kreislauf-Erkrankungen hervorruft und Schlaganfälle sowie Herzinfarkte häufig auch auf das Konto des Verkehrslärms und somit auf das der Autos gehen. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de informiert über die Gefahren von Verkehrslärm und Feinstaubpartikel durch Autos.
Verkehrslärm verantwortlich für Herzinfarkt
Der Krach, der durch den Verkehr entsteht, steht im Verdacht, am Anstieg der Herz-Kreislauf-Erkrankungen beteiligt zu sein. Das erhärtet eine wachsende Zahl epidemiologischer Studien. Unlängst stellte die Weltgesundheitsorganisation WHO vorläufige Untersuchungsergebnisse vor, denen zufolge der Verkehrslärm in Europa für drei Prozent aller Todesfälle infolge von Herzinfarkten oder Schlaganfällen verantwortlich sei.
Feinstaub fördert Arterienverkalkung
Eine Metastudie des Umweltbundesamtes aus dem Jahre 2006 wertete 61 epidemiologische Einzelstudien aus und buchte 27.000 der jährlich rund 500.000 tödlichen und nicht tödlichen Herzinfarkte oder Schlaganfälle auf das Konto des Verkehrslärms. Zweites Gesundheitsrisiko in Sachen Verkehr ist der Feinstaub, der vor allem aus den Auspuffrohren der Autos quillt. Wegen ihrer geringen Größe dringen die Partikel tief in die Lunge ein und können auch in das Blutsystem übertreten. So können sie insbesondere Atemwegserkrankungen wie Asthma auslösen, aber offenbar fördern sie auch die Arterienverkalkung, Herzrhythmusstörungen und die Infarktbildung.
Es sind offenbar drei Wege, auf denen die Partikel ihre schädliche Wirkung entfalten. Die erste Möglichkeit ist eine Entzündungsreaktion der Lungenbläschen. „Wir sehen in der Lunge deutliche Aktivität von Makrophagen, die die Partikel wegschaffen“, erklärt Professor Holger Schulz, Direktor des Instituts für Inhalationsbiologie. Diese Abwehrzellen des Immunsystems beschränken sich jedoch nicht nur auf das Aufräumen, sondern senden auch Alarmbotschaften an den Rest des Körpers. Ein Teil der daraufhin anlaufenden Alarmmaßnahmen ist die Ausschüttung von Fibrinogen. Dieses Protein macht das Blut zähflüssiger. Bei Menschen mit Arteriosklerose, deren Adern ohnehin weniger elastisch und innen rauer sind, kann dann die Gefahr von Thrombosen und Infarkten steigen.
Vegetatives Nervensystem wird durch Feinstaub belastet
Ein weiterer Mechanismus, den die Forscher näher untersuchen, ist die Beeinflussung des vegetativen Nervensystems durch die Feinstaubpartikel. „Über Rezeptoren in der Lunge könnten sie das Gleichgewicht innerhalb des vegetativen Nervensystems verschieben, und das steuert auch den Herzschlag“, erklärt Annette Peters. Der Effekt: Der Herzschlag beschleunigt sich, und der Körper erhält ein weiteres Alarmsignal. Gelangen die ultrafeinen Stäube direkt in die Blutbahn, dann - so die dritte Hypothese der GSF-Forscher - aktivieren sie die Blutplättchen, die ebenfalls für eine erhöhte Gerinnungsfähigkeit des Blutes sorgen. Außerdem verringern die Teilchen die Elastizität der Arterien. Das konnte in Studien unter Umweltbedingungen nachgewiesen werden.
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