„Damit sie auch morgen noch kraftvoll zubeißen können“, dieser Werbeslogan beschreibt die Notwendigkeit eines gesunden Gebisses. Doch teure Implantate und Inlays werden heute nicht mehr von den Krankenkassen übernommen und hohe Zusatzkosten drohen. Die Stiftung Warentest hat 140 Tarife und Leistungen von Zahnzusatzversicherungen untersucht. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de informiert: Drei Angebote erwiesen sich als Testsieger.
Mit der Zahngesundheit lässt sich hierzulande viel Geld verdienen, ein schönes Gebiss wollen wir schließlich ein Leben lang haben. Mit der Gesundheitsreform von 2005 wurde die Finanzierung zum Zahnersatz neu geregelt. Kassen zahlen seither einen festen Zuschuss, der Patient muss den Rest selbst übernehmen. Besonders Implantate und Inlays schlagen den Betroffenen auf den Geldbeutel.
140 Angebote von Zahnzusatzversicherungen getestet
Drei Millionen Menschen haben ihre Zahnzusatzversicherung nach dieser Neuregelung abgeschlossen. Der Trend zu dieser Zusatzversicherung habe nach Aussage von Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur von „Finanztest“, noch zwei andere Gründe: die Patienten werden eitler und mit der Gesundheitsreform war es den Krankenversicherungen zudem möglich, bei ihren Mitgliedern für die zusätzliche Versicherung zu werben. Seither tummeln sich unübersichtlich viele Anbieter auf dem Markt und buhlen mit ihren Angeboten um die Gebisse der Patienten. „Dabei ist die Entscheidung für den richtigen Tarif nicht leicht und der Weg zum guten Zusatzschutz längst nicht für jeden gangbar“, sagt Tenhagen.
Um einen kleinen Wegweiser im Irrgarten der Zahnzusatzversicherungen zu bieten, hat die Stiftung Warentest 140 Angebote auf ihr Preis-Leistungs-Verhältnis geprüft: 80 Tarife, die allen gesetzlich Versicherten offen stehen und 60 Angebote, die den Mitgliedern bestimmter Kassen vorbehalten sind. Nur drei der getesten Zahnzusatzversicherungen erhielten das Testurteil „Sehr gut“: der Tarif Prodent der Central Krankenversicherung, der Tarif ZG der Barmenia und die Tarifkombination Flexib ZE Top und ZB des Schweizer Versicherers CSS.
Angebote und Leistungen der Zahnzusatzversicherungen variieren
Die Leistungsunterschiede zwischen den Versicherungen variieren ebenso wie die Beiträge. Auch hier gilt: Wer mehr Leistung fordert, muss mehr zahlen. Die Tarife werden nach dem Alter der Patienten und der Verfassung der Zähne festgelegt. Das bedeutet aber auch, dass Versicherungen Patienten mit schlechten Zähnen ablehnen können. Frauen zahlen im allgemeinen mehr als Männer, obwohl die Zahnhygiene der Frauen laut Statistik besser sein soll, als die der Männer. Die Versicherungen hätten andere Informationen, erklärt Cornelia Nowack, Projektleiterin bei Stiftung Warentest. Der höhere Beitrag liege zudem an der längeren Lebenserwartung der Frauen. Die von der Stiftung Warentest als „sehr gut“ ausgezeichneten Versicherungen gibt es für einen 43-jährigen Mann bereits ab 19 Euro monatlich, gleichaltrige Frauen zahlen 24 Euro. Der preiswerteste Tarif liegt bei drei Euro pro Monat, aber hier finden sich auch die Leistungen dementsprechend geringer.
Anforderungen festlegen und Angebote der Zahnzusatzversicherungen genau überprüfen
Bei der Entscheidungsfindung zur richtigen Zusatzversicherungen sollten sich die Versicherten einen genauen Überblick über die Anforderungen an die Versicherung verschaffen. „Jeder, der an einer höherwertigen zahnärztlichen Versorgung interessiert ist, sollte sich frühzeitig um eine gute Versicherung kümmern“, rät der Leiter der Abteilung Finanzdienstleistungen bei der Stiftung Warentest, Stephan Kühlenz. Je älter die Patienten sind, desto mehr zahlen sie. Wichtig sei zudem, nicht das erstbeste Angebot der gesetzlichen Krankenversicherung anzunehmen, sondern genau den eigenen Bedarf zu prüfen.
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