Drängeln, Hupen, Rasen - Autofahren hat ein hohes Aggressionspotential. Besonders anfällige Menschen brauchen dann ein Ventil, um ihren Frust abzulassen. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de und Arzt und Autor Dr. Jörg-Peter Schröder erklären, was Betroffene bei Wut oder Aggression tun können und erläutern, woher die Aggressionen kommen.
Einige Menschen ärgern sich beim Autofahren extrem schnell. Sie geraten zum Beispiel schon in Rage, wenn sich jemand beim Einparken ungeschickt anstellt oder ein Fußgänger auf dem Zebrastreifen trödelt. „Damit schaden sie sich selbst, denn ihr Blutdruck steigt und sie werden aggressiv“, sagt Dr. Jörg-Peter Schröder, Arzt und Coach aus dem rheinland-pfälzischen Budenheim. Ein Ventil für ihre Gefühle finden Betroffene, indem sie zum Beispiel laut schreien oder einen Anti-Stress-Ball drücken. Zudem sollten sie tief durchatmen und versuchen, Abstand zur Situation zu bekommen, rät der Autor mehrerer Bücher über Stressmanagement.
Analyse von Situationen kann Aggression vermeiden
Solche Erste-Hilfe-Maßnahmen können aber keinesfalls weitreichendere Schritte gegen die Wut ersetzen. Dafür sollte man sich zunächst fragen, ob man konkret handeln möchte. Will man beispielsweise einen Fahrer, der einen beim Überholen geschnitten habe, bei der Polizei anzeigen? „Häufig merkt man, dass man nichts machen kann, außer sich weniger zu ärgern“, berichtet Schröder. Damit das langfristig gelingen könne, sollte man die schwierigen Situationen genauer analysieren.
Wutausbürche als Zeichen anderer Blockaden
„Wutausbrüche beim Autofahren sind oft Zeichen für Blockaden in anderen Lebensbereichen“, sagt der Mediziner. Viele Autofahrer macht es zum Beispiel wütend, wenn jemand sie im Verkehr behindert. Sie sollten sich beispielsweise fragen, ob sie sich etwa in der Partnerschaft oder im Job zurückgesetzt fühlen. Einige ärgern sich, wenn sich andere Menschen Dinge herausnehmen, die sie sich selbst nicht zugestehen. Sie könnten überlegen, welche Werte sie leben wollen und wie sie öfter zu ihrem Recht kommen.
Mitfahrer sollten auf Wutausbrüche reagieren
Solche Überlegungen muss der Autofahrer von sich aus anstellen. „Beifahrer können Choleriker nicht ändern“, sagt Schröder. Wer als Passagier unter der Laune des Fahrers leidet, dürfe trotzdem nicht stillhalten. Besser sei es, ihm ein Feedback zu geben, wenn man sich unwohl fühle. Als letztes Mittel bleibe einem immer, den Fahrer anhalten zu lassen und auszusteigen.
Wie Sie Stress mental steuern und kontrollieren können, erfahren Sie mit Hilfe der imedo-Gesundheitsnews.
Die imedo-Gesundheitscommunity bietet Betroffenen mit der Gruppe zum Thema Aggressionsbewältigung die Möglichkeit, Erfahrungen auszutauschen.