Kinder lernen hauptsächlich durch Lob. Eine niederländische Studie mit Kindern verschiedener Altersgruppen hat gezeigt, dass Kinder erst ab zwölf Jahren aus ihren Fehlern lernen, vorher reagieren sie meist nur auf positive Rückmeldungen. Die Studie zeigt aber auch, dass sich die Aktivität bestimmter Hirnregionen im Alter nicht ändert. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de berichtet.
Kinder haben mit acht Jahren andere Lernstrategien als mit zwölf Jahren. „Während Achtjährige vor allem durch Lob lernen und Hinweise auf Fehler wenig Wirkung zeigen, können Zwölfjährige möglicherweise besser mit negativen Rückmeldungen umgehen und aus ihren Fehlern lernen“, sagt Christa Schaff, Vorsitzende des Berufsverbandes für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, kurz BKJPP.
Die Ergebnisse dazu liefert eine Studie von Forschern um Eveline Crone an der Universität Leiden in den Niederlanden. Die Experten untersuchten verschiedene Altersgruppen, um das Lernvermögen zu ermitteln. Die jüngsten Teilnehmer waren zwischen acht und neun Jahren alt. Die zweite Gruppe wurde aus 12- und 13-Jährigen gebildet. Erwachsene zwischen 18 und 25 Jahren bildeten die letzte Gruppe.
Starke Hirnaktivität bei Lob
Alle Studienteilnehmer mussten in einer Aufgabe am Computer Regeln ableiten. Wurde die Aufgabe richtig erfüllt, wurde das mit einem Häkchen gekennzeichnet, die falsche Lösung bekam ein Kreuz. „Bei den Acht- bis Neunjährigen kam es zu einer starken Aktivierung von Hirnregionen, die bei der kognitiven Kontrolle eine wichtige Rolle spielen, wenn die Kinder eine positive Rückmeldung bekamen. Bei einer negativen Rückmeldung blieb diese Hirnaktivität nahezu aus“, erklärt Schaff.
Ermittelt wurde die Hirnaktivität der Teilnehmer mittels einer funktionellen Magnetresonanztomographie. Bei den 12- bis 13-Jährigen und auch bei den Erwachsenen war genau das Gegenteil zu beobachten. Die Kontrollzentren im Gehirn wurden stärker aktiviert, wenn den Personen mitgeteilt wurde, dass sie einen Fehler gemacht hatten.
Lob statt Strafe
„Das Ergebnis bestätigt, dass Kinder durch Belohnung besser lernen können als durch Bestrafung“, sagt Christa Schaff. Aus Fehlern zu lernen sei komplexer als so weiterzumachen wie bisher, da man sich fragen müsse, was falsch gelaufen sei, ergänzt sie. Die Forschungsergbnisse haben aber auch gezeigt, dass sich die Aktivität bestimmter Hirnregionen im Alter nicht ändert. Alle drei Altersgruppen wiesen bei bei einer positiven Rückmeldung eine starke Aktivität der Gehirnkontrollzentren auf.
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