- Der rundum Aktive: Interesse für Sport und Wellness, Ausgaben für Vorsorge und Zusatzversicherungen, fühlen sich gut, wenige Gedanken über ihre Gesundheit, selten zum Arzt
- Der sorglose Sportler: Sport wichtiger Lebensinhalt, Gesundheit eher ein netter Nebeneffekt, selten zum Arzt, kein Interesse an alternativen Heilmethoden, Minimum an Gesundheitsvorsorge
- Der traditionelle Minimalisten: gelegentliche Arztbesuche, sportlich kaum aktiv, generell wenig Interesse an Gesundheitsthemen, Gesundheit bedeutet für sie die Abwesenheit von Krankheit
- Der passive Zauderer: Bewusstsein mehr für ihre Gesundheit tun zu müssen, fehlende Disziplin, treiben wenig Sport, kaum Interesse an Gesundheitsthemen
- Der selbstkritisch Interessierte: intensives Auseinandersetzen mit Gesundheitsthemen und dem eigenen Gesundheitszustand, von allen fünf Typen die höchsten Ausgaben für Gesundheit
Lebensmittel, Kleidung, Kosmetik und sogar der Urlaub - alles soll gesünder werden. Wenn es um die Gesundheit geht, scheuen die Bundesbürger keine Kosten. Für Politik und Wirtschaft gibt es in der Gesundheitsbranche noch viele Nischen. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de berichtet.
Ausgaben für die Gesundheit
Erwachsene geben im Durchschnitt zusätzlich zur Krankenversicherung 900 Euro im Jahr für ihre Gesundheit aus: für Vorsorgeuntersuchungen, alternative Medizin, Wellness, Sport oder gesunde Ernährung. Seit 2006 sind solche privaten Gesundheitsausgaben pro Jahr um sechs Prozent gestiegen. Das Volumen des so genannten zweiten Gesundheitsmarktes umfasst 60 Milliarden Euro im Jahr. 2003 waren es nur 49 Milliarden Euro. Die Nachfrage übersteigt bei Weitem das Angebot: Schon heute existiert eine zusätzliche Nachfrage von 16 Milliarden Euro - nur das Angebot fehlt noch. Das ergibt eine aktuelle Studie des Roland Berger Strategieberatung.
„Beinahe alle Bevölkerungsgruppen, unabhängig vom Einkommen, möchten zunehmend etwas für ihre Gesundheit tun und nutzen gesundheitsfördernde Produkte und Dienstleistungen“, erklärt Joachim Kartte, Partner und Leiter des Kompetenzzentrums Pharma & Healthcare der Roland Berger Strategieberatung. Gesundheitsthemen begleiten uns Tag für Tag, sei es bei der Ernährung, Kleidung oder im Tourismus. Der heutige Gesundheitsmarkt umfasst mehr als traditionelle Zusatzangebote oder freiwillige Vorsorgeuntersuchungen. „Der Trend geht klar dahin: alles wird gesund“, sagt Kartte.
Chancen für Politik und Wirtschaft durch Interesse an Gesundheit
Diese Entwicklung stellt sowohl für die Politik, als auch für die Wirtschaft enorme Chancen dar. Die Gesundheit der Bevölkerung wird verbessert und es werden weitere Arbeitsplätze geschaffen. Gerade in Zeiten einer stark alternden Bevölkerung ist es von zentraler Bedeutung, dass Arbeitskräfte möglichst lange gesund sind und dem Arbeitsmarkt erhalten bleiben. Für die Wirtschaft bieten sich so neue Geschäftsmöglichkeiten. Um das Potential des zweiten Gesundheitsmarktes optimal nutzen zu können, ist das Wissen des Konsumentenverhaltens wichtig. Zu diesem Zweck erarbeiten die Strategieberater fünf unterschiedliche Gesundheitstypen.
Die Gesundheitstypen