Wer auf eine regelmäßige Medikamenteneinnahme angewiesen ist und sich diese eventuell sogar spritzen muss, wird in näherer Zukunft aufatmen können. In einer beispielhaften, fächerübergreifenden Zusammenarbeit haben Wissenschaftler in Israel einen Medikamenteninhalator erfunden, der auf der Turbinentechnik von Flugzeugen basiert. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de berichtet.
Inhalator statt Spritze oder Pille
Gerade in der Medizin wird die Zusammenarbeit der verschiedensten Fachgebiete immer wichtiger. Doch dass einmal Spezialisten für Düsenflugzeuge gemeisam mit Medizinern eine Erfindung machen würden, hätte wohl niemand erwartet. In Israel ist es jedoch so geschehen. Dort wurde ein Medikamenteninhalator erfunden, der wesentlich günstiger in der Herstellung und effizienter in der Wirkstoffabgabe ist als bisherige Produkte auf dem Markt, beispielsweise Asthmasprays. Ian Solomon, Geschäftsführer der Firma Aespironics, erklärt hierzu, dass Inhalatoren viel mehr können, als nur gegen Asthma zu wirken, man könne so gut wie jedes Medikament in einen Inhalator füllen. „Auch wenn Pillen sehr verbreitet sind, sind sie nicht wirklich die effektivste Medikantenform“, sagt Solomon. „Sie müssen durch den Verdauungstrakt und durch den gesamten Körper gehen, üblicherweise um an einen völlig anderen Ort zu gelangen.“ Käme das Medikament jedoch aus einem Inhalator, ginge es an den Ort, an dem es gebraucht würde.
Technik aus der Luftfahrt im Inhalator
Um das eingefüllte Medikament aus dem Inhalator wieder abzugeben, bedient sich die Firma der Turbinentechnik aus der Luftfahrt. Eine winzige, durch die Einatmung aktivierte Turbine schürft die Wirkstoffpartikel im Inneren des Inhalators ab und bläst sie in die Einatemluft. Die Dosis ist somit abhängig vom Atemvolumen. Die Partikel werden mit der Luft direkt in die Lunge eingebracht, von wo aus sie direkt in die Blutbahn geraten und sehr schnell an dem Ort sind, an dem sie benötigt werden. Da sich der Inhalator mit nahezu jedem Medikament befüllen lässt, könnten zukünftig Schutzimpfungen oder Diabetesinjektionen eingeatmet werden. Impfkampagnen könnten aufgrund der günstigen Herstellungskosten wesentlich größer angelegt werden, auch die Angst vor Spritzen wäre Vergangenheit.
In etwa zwei Jahren rechnet Aespironics mit der Markteinführung.
Die imedo-Gesundheitsnews informieren über die Lungenerkrankung Asthma und verraten, inwiefern Inhalieren gegen Erkältung hilft.